Arizona Tribune - Nach schweren Ausschreitungen auf Korsika will Regierung Gespräche aufnehmen

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Nach schweren Ausschreitungen auf Korsika will Regierung Gespräche aufnehmen
Nach schweren Ausschreitungen auf Korsika will Regierung Gespräche aufnehmen

Nach schweren Ausschreitungen auf Korsika will Regierung Gespräche aufnehmen

Nach schweren Ausschreitungen auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika will Innenminister Gérald Darmanin neue Gesprächsrunden über mehr Autonomie für die Insel einleiten. Darmanin werde am Mittwoch auf Korsika erwartet, teilte sein Ministerium am Montag mit. Am Sonntag war eine zunächst friedliche Demonstration von mehreren tausend Menschen in Bastia außer Kontrolle geraten. Dabei wurden 67 Menschen verletzt, unter ihnen 44 Sicherheitskräfte.

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Auslöser der Unruhen war ein Angriff eines Mithäftlings auf den bekannten korsischen Separatisten Yvan Colonna am 2. März im Gefängnis von Arles. Colonna saß dort wegen Mordes an dem Präfekten Claude Erignac 1998 eine lebenslange Haftstrafe ab.

Die Gespräche zwischen Regierungsvertretern und Korsen sollen die "Bedingungen herstellen, um die Entwicklung Korsikas (zu mehr Autonomie) zu ermöglichen", erklärte das Innenministerium in Paris. Darmanin verurteilte die Gewalttaten der vergangenen Tage und mahnte zur Ruhe, um den Dialog zu ermöglichen.

Die Hintergründe des Angriffs eines verurteilten Dschihadisten auf Colonna sind weiterhin nicht geklärt. Der 63 Jahre ehemalige Schäfer liegt seitdem im Koma und befindet sich in einem Krankenhaus in Marseille. Colonna hat den ihm zur Last gelegten Mord an dem Präfekten immer bestritten; auch hatte er vergeblich versucht, in ein Gefängnis auf Korsika verlegt zu werden.

Premierminister Jean Castex hatte am Freitag den Weg frei gemacht, um zwei weitere korsische Häftlinge auf die Insel zu verlegen. Dies war seit Jahren ein erbitterter Streitpunkt zwischen der Regierung und den Familien der inhaftierten Separatisten, für die die Besuche im Gefängnis kompliziert und teuer sind.

"Das gesamte korsische Volk lehnt sich gegen Ungerechtigkeit auf und fordert die Wahrheit und eine politische Lösung", sagte der Chef der korsischen Regionalregierung Gilles Simeoni, einer der früheren Anwälte Colonnas, der für mehr Autonomie eintritt.

Bei den Ausschreitungen setzten einige der maskierten Demonstranten Molotowcocktails und selbstgebaute Sprengkörper ein. "Französischer Staat - Mörder", skandierte die Menge. Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor. Die Feuerwehr löschte einen Brand im Finanzamt von Bastia.

Colonna wird auf Korsika von vielen als Held des Kampfes für die Unabhängigkeit der Insel von Frankreich verehrt. Korsika war jahrzehntelang von Attentaten erschüttert worden. In den vergangenen Jahren hat sich die Lage beruhigt, aber viele Korsen fordern die Freilassung oder zumindest die Verlegung auf die Insel der inhaftierten Separatisten sowie nach wie vor eine größere Autonomie.

A.Moore--AT