Arizona Tribune - Tiefstand bei Eheschließungen - weniger Hochzeiten nur in Erstem Weltkrieg

Börse
Goldpreis -0.21% 2567.4 $
DAX -0.28% 19210.81
SDAX 0.22% 13405.8
Euro STOXX 50 -0.81% 4794.85
TecDAX -1% 3352.33
MDAX -0.24% 26411.07
EUR/USD 0.09% 1.0544 $
Tiefstand bei Eheschließungen - weniger Hochzeiten nur in Erstem Weltkrieg
Tiefstand bei Eheschließungen - weniger Hochzeiten nur in Erstem Weltkrieg / Foto: DAVID GANNON - AFP/Archiv

Tiefstand bei Eheschließungen - weniger Hochzeiten nur in Erstem Weltkrieg

Im zweiten Pandemiejahr hat es einen historischen Tiefstand bei den Eheschließungen und ein neues Hoch bei den Geburten gegeben. Noch nie heirateten in Deutschland so wenige Paare wie im Jahr 2021, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag berichtete. Nach vorläufigen Zahlen gaben sich im vergangenen Jahr rund 357.800 Paare das Jawort. Das waren noch einmal 15.500 oder 4,2 Prozent weniger als im ersten Coronajahr 2020, in dem die Zahl bereits um rund zehn Prozent gesunken war.

Textgröße:

Weniger Eheschließungen wurden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik lediglich während des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1915 bis 1918 registriert. Für die Kriegsjahre 1944 und 1945 liegen keine Daten vor.

Zugleich stieg im zweiten Jahr der Coronapandemie die Zahl der Geburten in Deutschland auf den höchsten Stand seit 1997. 2021 wurden nach vorläufigen Angaben rund 795.500 Kinder geboren. Damit erhöhte sich die Geburtenzahl im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 um zwei Prozent.

Im Februar, März sowie Oktober und November gab es überdurchschnittlich viel Geburten, während die Zahlen von Mai bis Juli leicht unter dem Durchschnitt lagen. Deutschlandweit bekamen Mütter häufiger noch ein drittes Kind. Bei den Geburten von dritten Kindern gab es einen Anstieg um 3,9 Prozent.

Unterschiede zeigten sich zwischen Ost und West: In Westdeutschland stiegen die Geburtenzahlen im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 um 3,3 Prozent. In Ostdeutschland hingegen gingen die Geburten – unter anderem wegen der abnehmenden Zahl potenzieller Eltern – um 5,1 Prozent zurück.

Im Osten Deutschlands gingen auch die Eheschließungen mit minus 8,6 Prozent deutlicher zurück als im Westen, wo es 3,5 Prozent weniger Hochzeiten gab. Als möglichen Grund gab das Statistikamt an, dass in Ostdeutschland derzeit die Zahl der Menschen um die 30 derzeit abnimmt. Bei den etwa 30-Jährigen seien die Heiratsraten üblicherweise am höchsten - im Osten sind die schwachen Geburtsjahrgänge von Anfang der 90er Jahre derzeit in diesem Alter.

Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 349.000 Ehen zwischen Mann und Frau und 8700 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen. Ohne Umwandlungen einer bereits eingetragenen Lebenspartnerschaft in eine Ehe waren es 7800 gleichgeschlechtliche Eheschließungen.

T.Perez--AT