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Taliban-Chef Achundsada angeblich zum zweiten Mal öffentlich aufgetreten
Der geheimnisumwobene Chef der Taliban soll zum zweiten Mal öffentlich aufgetreten sein. In einer kurzen Ansprache in einer Moschee der südafghanischen Taliban-Hochburg Kandahar versicherte am Sonntag ein Mann, der als Hibatullah Achundsada vorgestellt wurde, dass seit der Machtübernahme seiner radikalislamischen Miliz im ganzen Land Freiheit und Sicherheit herrsche.
Dabei sprach der Mann von einer der vorderen Reihen, ohne sich allerdings den tausenden Gläubigen zuzuwenden, wie aus den Veröffentlichungen in Onlinenetzwerken hervorging.
Taliban-Vertreter ließen zudem keine Journalisten zu dem Redner vor, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Während der zweistündigen Feier zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan schwebten zwei Hubschrauber über Kandahars Eidgah-Moschee.
Es handelte sich angeblich um den zweiten Auftritt Achundsadas in der Öffentlichkeit, seit er im Jahr 2016 zum Chef der Taliban erklärt worden war. Nach Angaben seiner Miliz hatte er zuletzt im vergangenen Oktober die Islamschule Darul Ulum Hakimah in Kandahar besucht, um zu seinen "mutigen Soldaten und Schülern" zu sprechen. Allerdings gibt es von dem Besuch nur eine zehnminütige Audiobotschaft, die von den Taliban auf ihren Online-Konten veröffentlicht wurde.
Bis zu seiner Ernennung zum Taliban-Chef war Achundsada ein islamistischer Prediger ohne großen Bekanntheitsgrad. Seine auffällige Zurückhaltung hatte insbesondere nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 zu Spekulationen über seine Rolle in der neuen Regierung geführt - sowie zu Gerüchten, er sei gar nicht mehr am Leben. Laut den Taliban soll er sich vorwiegend in Kandahar aufhalten.
In der kurzen Ansprache am Sonntag gratulierte der als Achundsada vorgestellte Redner den Gläubigen in der Moschee "zum Sieg und zur Freiheit" sowie zur neugewonnenen Sicherheit und der Rückkehr zum "islamischen System" im Land.
Die Serie von Bombenanschlägen in Afghanistan während der letzten zwei Wochen des islamischen Fastenmonats Ramadan, bei denen dutzende Menschen getötet worden waren, erwähnte der Redner mit keinem Wort. Zu den meisten der Anschläge, die sich gegen Sunniten und Anhänger des Sufismus richteten, bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
P.Smith--AT