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NRW-Ermittler gehen mit Großeinsatz gegen mutmaßliche Clankriminelle vor
NRW-Ermittler gehen mit Großeinsatz gegen mutmaßliche Clankriminelle vor / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

NRW-Ermittler gehen mit Großeinsatz gegen mutmaßliche Clankriminelle vor

Die Vorwürfe lauten auf Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Betrug mit Coronahilfen: Mit einem Großeinsatz sind Ermittler in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch gegen mutmaßliche Clankriminalität vorgegangen. Rund hundert Beamte von Staatsanwaltschaft, Polizei und Steuerfahndung durchsuchten 14 Liegenschaften in Solingen, Leichlingen, Wuppertal und Unna, wie die Behörden mitteilten. Festnahmen gab es einem Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft zufolge nicht. Es seien allerdings auch "keine geplant gewesen".

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Die Ermittlungen laufen seit 2019 und richten sich gegen fünf Beschuldigte einer Großfamilie. Der Schaden liegt offenbar in Millionenhöhe. Die Verdächtigten werden beschuldigt, unter anderem durch den illegalen Verkauf von Wasserpfeifentabak Millionenbeträge erwirtschaftet und anschließend über Familienmitglieder, Bekannte und verbundene Unternehmen gewaschen zu haben.

Dafür sollen sie sich beispielsweise gegenseitig gefälschte Darlehen gegeben haben. "Die Transaktionen muten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten dabei jedenfalls fragwürdig an", erklärten die Ermittler dazu.

In anderen Fällen erhielten die Verdächtigen "Zahlungen im sechsstelligen Bereich aus der Region des Mittleren Ostens". Diese Gelder verteilten sie "ohne nachvollziehbaren Grund auf verschiedene Konten" weiter und gründeten mutmaßliche Scheinunternehmen im Immobilienbereich. Es sei zu vermuten, dass entsprechende Immobiliengeschäfte nicht existierten oder nur zur Verschleierung erfolgt seien, hieß es.

Die Verdächtigen schulden dem Fiskus demnach mehr als eine Million Euro. Allerdings verschwiegen sie die Existenz von Bankkonten und Immobilieneigentum. Um den Zugriff des Finanzamts auf Mieteinnahmen "in nicht unerheblicher Höhe" zu verhindern, wurden die Gelder den Angaben zufolge auf Konten anderer Familienmitglieder umgeleitet. Auch Coronahilfen des Landes und Darlehen sollen sich die Verdächtigen mithilfe von gefälschten Unterlagen erschlichen haben.

Neben den Mitgliedern der Großfamilie richten sich die Ermittlungen auch gegen einen Rechtsanwalt, dessen Büro ebenfalls durchsucht wurde. Er steht in Verdacht, sich an der Geldwäsche beteiligt zu haben, indem er Konten zur Verfügung stellte, Zahlungen weiterleitete und als Geschäftsführer von Firmen auftrat. Den Gesamtschaden der Delikte konnten die Ermittler zunächst nicht beziffern. Auch zu den Beschuldigten wurden aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben gemacht.

R.Garcia--AT