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Ein Polizist bei mutmaßlichem Terrorangriff vor Synagoge in Frankreich verletzt
Ein Polizist bei mutmaßlichem Terrorangriff vor Synagoge in Frankreich verletzt / Foto: Pascal GUYOT - AFP

Ein Polizist bei mutmaßlichem Terrorangriff vor Synagoge in Frankreich verletzt

Bei einem mutmaßlichen Terrorangriff auf eine Synagoge in Frankreich ist ein Polizist verletzt worden. Es werde "alles getan, um den Urheber dieses Terrorakts zu finden", erklärte Präsident Emmanuel Macron am Samstag. Zuvor hatte es am jüdischen Ruhetag Schabbat in der südfranzösischen Küstenstadt La Grande-Motte eine Explosion vor einer Synagoge gegeben. Aus Ermittlungskreisen verlautete, Überwachungskameras hätten einen Mann aufgenommen, der kurz danach eine palästinensische Flagge geschwenkt habe.

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Die Aufnahmen zeigten demnach einen Mann mit leeren Flaschen in der Hand und mit einer palästinensischen Flagge um die Hüfte. Auf einem der Bilder sei eine Waffe, bei der es sich um eine 9-mm-Pistole handeln könnte, erkennbar, hieß es weiter. Die Aufnahmen seien allerdings nicht deutlich. Der Verdächtige verließ den Tatort den Angaben zufolge zu Fuß.

"Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein täglicher Kampf in jedem Augenblick und einer vereinten Nation", betonte Macron im Onlinedienst X. Seine Gedanken seien bei den "Gläubigen der Synagoge von La Grande-Motte und allen Juden" im Land.

Am Samstagmorgen waren offiziellen Angaben zufolge mindestens zwei Autos vor der Beth Yaacov Synagoge in La Grande-Motte in Brand gesetzt worden. Beim Eintreffen eines hinzu gerufenen Polizisten explodierte demnach ein Gasbehälter in einem der Autos, wie Bürgermeister Stéphan Rossignol sagte. Der Polizist wurde verletzt. Informationen über die Art der Verletzungen gab es zunächst nicht.

Laut den Ermittlern griff das Feuer auf den Synagogen-Eingang über. Die Türen des jüdischen Gotteshauses wurden demnach durch den Brand beschädigt.

Am jüdischen Feiertag Schabbat, der freitagabends beginnt und samstagabends endet, strömen Gottesdienstbesucher vor allem am Samstagmorgen in die Synagogen. Zum Zeitpunkt des Anschlags habe in der Synagoge der südfranzösischen Stadt jedoch kein Gottesdienst stattgefunden, erfuhr AFP aus Polizeikreisen. Nach Angaben der Ermittler waren zum Zeitpunkt des Anschlags ein Rabbiner und vier weitere Menschen in dem Gebäude, sie alle blieben demnach unverletzt.

Ministerpräsident Gabriel Attal erklärte, dass die Antiterror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen habe. Bei X sprach er von einer "antisemitischen Tat". Die Sicherheitskräfte "verfolgen derzeit den Verdächtigen". Die Staatsanwaltschaft teilte mit, sie habe Ermittlungen wegen versuchten terroristischen Mordes eingeleitet.

Innenminister Gérald Darmanin ordnete seinerseits erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen im ganzen Land an. Darmanin habe die Präfekten in Frankreich aufgefordert, "sofort" die Präsenz der Sicherheitskräfte vor jüdischen Einrichtungen zu verstärken, verlautete aus Ministeriumskreisen.

Im Onlinedienst X sprach Darmanin von einem "offenbar kriminellen" Akt. "Ich möchte unseren jüdischen Mitbürgern und der Gemeinde meine volle Unterstützung zusichern."

Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in Frankreich ist nach dem Beginn des durch den Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelösten Krieges im Gazastreifen deutlich gestiegen. Während der ersten Jahreshälfte wurden laut Darmanin 887 solcher Taten gezählt. 2023 waren es im gleichen Zeitraum 304 Taten.

Der jüdische Dachverband Crif hatte vor Monaten erklärt, die Zahlen antisemitisch motivierter Straftaten sei nach dem 7. Oktober nahezu "explodiert". Am Samstag verurteilte Crif den Vorfall in La Grande-Motte als "Versuch, Juden zu töten". Die Verwendung eines Gasbehälters in einem Auto vor einer Synagoge, wenn dort Betende erwartet würden, sei "nicht nur ein krimineller Akt", erklärte der Crif-Vorsitzende Yonathan Afri. "Das lässt eine Tötungsabsicht erkennen."

G.P.Martin--AT