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Papst beendet zwölftägige Asien-Reise und trotzt Zweifeln an seiner Gesundheit
Vom Dschungel in Papua-Neuguinea bis zu den Wolkenkratzern Singapurs: Papst Franziskus hat am Freitag seine zwölftägige Reise durch vier Länder in Asien und der Pazifikregion abgeschlossen. Der 87-Jährige landete am Abend in Rom. Das katholische Kirchenoberhaupt trotzte bei der längsten Reise seit Beginn seines Pontifikats Zweifeln an seiner Gesundheit.
In den vergangenen Jahren musste der Papst sich unter anderem wegen eines Gewebebruchs an der Bauchdecke einer Operation unterziehen. Wegen seiner Knieschmerzen und wiederkehrender Ischiasbeschwerden nutzt er seit zwei Jahren häufig einen Rollstuhl.
Bisweilen kämpfte der Papst bei seiner Tour damit, die Augen offen zu halten, wenn er etwa zu später Stunde liturgischen Lesungen folgte. Auch tat er sich gelegentlich schwer, formalen Militärparaden zu folgen.
Deutlich mehr Energie verlieh ihm der freie Austausch. Bei einem letzten lebhaften interreligiösen Treffen mit jungen Singapurern rief Franziskus sie auf, andere Religionen zu akzeptieren, keine "Sklaven" der Technologie zu werden und aus ihren Komfortzonen herauszutreten.
"Lasst nicht euren Bauch fett werden, sondern euren Kopf", sagte der Pontifex und löste damit Lachen im Publikum aus. "Ich sage, geht Risiken ein, geht raus", fuhr er fort. "Ein junger Mensch, der Angst hat und keine Risiken eingeht, ist ein alter Mensch."
Auf seiner Reise hatte Franziskus die Botschaft ausgesendet, die Armen und Ausgegrenzten nicht zu vergessen. In Indonesien, dem weltweit bevölkerungsreichsten mehrheitlich muslimischen Staat, besuchte er eine Moschee und sprach sich gegen Konflikte und Klimawandel aus.
In Papua-Neuguinea reiste Franziskus in ein abgelegenes Dschungeldorf, wo er die Bewohner aufrief, der Gewalt zwischen verschiedenen Volksgruppen Einhalt zu gebieten und "Aberglauben und Magie" abzuschwören. In seiner Rede vor führenden Politikern und Geschäftsleuten mahnte er mehr Gerechtigkeit bei der Ausbeutung der Bodenschätze des Pazifikstaates an.
Im mehrheitlich katholischen Osttimor strömten mit rund 600.000 Gläubigen wahre Menschenmassen zu einem Gottesdienst mit dem Papst. In dem Land lobte er eine neue Ära des Friedens seit der Unabhängigkeit im Jahr 2002. Franziskus rief die Verantwortlichen aber auch dazu auf, mehr gegen Kindesmissbrauch zu tun. Die katholische Kirche in dem südostasiatischen Inselstaat war in den vergangenen Jahren von mehreren Missbrauchsskandalen erschüttert worden.
In knapp zwei Wochen steht für den Papst bereits die nächste Reise an: Der Papst wird dann eine viertägige Visite in Luxemburg und Belgien absolvieren. Einen Besuch in Paris anlässlich der für Dezember geplanten Wiedereröffnung der 2019 bei einem Brand beschädigten Kathedrale Notre-Dame plant der Papst hingegen nicht, wie er während seines Rückflugs sagte. Franziskus äußerte sich bei einer Pressekonferenz in seinem Flugzeug auch zum Gaza-Krieg und beklagte, dass es "keine Fortschritte auf dem Weg zum Frieden" gebe.
China bezeichnete der Pontifex als "Versprechen und Hoffnung" für die katholische Kirche. "Ich würde gerne China besuchen", sagte der Papst und lobte den Dialog zwischen Peking und dem Vatikan.
Es wird damit gerechnet, dass in den kommenden Wochen ein Abkommen zur Ernennung von Bischöfen in der Volksrepublik erneuert wird. China und der Heilige Stuhl unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Der Vatikan hatte jedoch in den Jahren 2020 und 2022 ein erstmals 2018 vereinbartes Abkommen mit Peking verlängert, das beiden Seiten ein Mitspracherecht bei der Ernennung von Bischöfen in China einräumt.
W.Stewart--AT