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Hurrikan "Milton" rast auf Florida zu - Biden verschiebt Deutschland-Besuch
Weniger als zwei Wochen nach Hurrikan "Helene" bedroht mit "Milton" der nächste Monstersturm den US-Bundesstaat Florida so sehr, dass Präsident Joe Biden seinen Deutschland-Besuch verschoben hat. "Dies könnte der schlimmste Sturm seit mehr als einem Jahrhundert sein, der Florida trifft", sagte Biden am Dienstag. Er verschob daher seinen für diese Woche geplanten Besuch in Deutschland ebenso wie eine Reise nach Angola.
Biden rief die Menschen auf, sich sofort in Sicherheit zu bringen. "Sie hätten bereits evakuiert sein sollen", sagte er. "Es geht um Leben und Tod und das ist keine Übertreibung." Zur Verschiebung seiner für diese Woche geplanten Reise nach Deutschland sagte Biden: "Ich glaube einfach nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Landes sein kann."
Biden wollte ursprünglich am Donnerstagabend in Berlin zu einem Staatsbesuch eintreffen. Für Freitag waren ein Empfang mit militärischen Ehren und ein Staatsbankett geplant, für Samstag hatte Biden zu einem Gipfeltreffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein eingeladen. Danach wollte er nach Angola weiterreisen, auch dieser Besuch wurde nun verschoben.
Ein Regierungssprecher in Berlin sagte, die Bundesregierung bedauere die Absage sehr, habe "aber natürlich Verständnis aufgrund der Situation in Florida". Der Transatlantik-Beauftragte der Bundesregierung, Michael Link (FDP), hofft auf einen baldigen Nachholtermin. "Ein Besuch von Präsident Biden noch vor der US-Wahl (am 5. November) wäre mehr als nur ein Symbol", sagte Link dem "Tagesspiegel".
In den USA stufte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) "Milton" unterdessen zwar auf einen Hurrikan der Stärke vier herab. Dennoch bleibe der Wirbelsturm ein "extrem gefährlicher Hurrikan" mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 230 Kilometern pro Stunde, warnte die Behörde.
Sollte "Milton" seinen derzeitigen Kurs beibehalten, drohe der "schlimmste Sturm" in der Region um die Stadt Tampa an der Westküste Floridas seit mehr als 100 Jahren, erklärte das NHC. Den Vorhersagen zufolge wird "Milton", der am Montag zeitweilig sogar die Stärke eines Hurrikans der höchsten Stufe fünf erreicht hatte, zunächst über die mexikanische Halbinsel Yucatán hinwegfegen und dann voraussichtlich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Florida auf Land treffen.
Tampas Bürgermeisterin Jane Castor wählte bei CNN drastische Worte: "Ich kann das ohne jegliche Dramatisierung sagen: Wenn Sie sich entscheiden, in einem dieser Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben", sagte sie. "Milton" sei "im wahrsten Sinne des Wortes katastrophal".
Florida und weitere Bundesstaaten im Südosten der USA waren erst Ende September von Sturm "Helene" getroffen worden, der als Hurrikan der Stärke vier massive Schäden angerichtet hatte. Nach bisherigen Angaben der US-Behörden kamen mindestens 230 Menschen durch "Helene" ums Leben. Noch immer kämpfen zahlreiche Gemeinden mit den Auswirkungen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge erhöht der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit schwerer Stürme, da wärmeres Ozeanwasser mehr Wasserdampf aufsteigen lässt und den Stürmen damit zusätzliche Energie liefert.
K.Hill--AT