Arizona Tribune - Nach Cyberangriffen mit Millionenschaden: Verdächtiger nach Deutschland ausgeliefert

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Nach Cyberangriffen mit Millionenschaden: Verdächtiger nach Deutschland ausgeliefert
Nach Cyberangriffen mit Millionenschaden: Verdächtiger nach Deutschland ausgeliefert / Foto: Fred TANNEAU - AFP/Archiv

Nach Cyberangriffen mit Millionenschaden: Verdächtiger nach Deutschland ausgeliefert

Nach mehrjährigen Ermittlungen haben deutsche Fahnder einen mutmaßlich für zahlreiche Hackerangriffe auf Unternehmen sowie ein Theater verantwortlichen Mann gefasst. Der 44-Jährige sei bereits im Juni in der slowakischen Hauptstadt Bratislava mit Unterstützung der dortigen Polizei festgenommen worden und befinde sich inzwischen in Deutschland in Untersuchungshaft, teilten das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart und die Generalstaatsanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag gemeinsam mit.

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Der Verdächtige soll als Mitglied einer international tätigen Hackergruppe vor etwa fünfeinhalb Jahren 22 deutsche Firmen und Einrichtungen attackiert und erpresst haben. Er verschlüsselte nach Angaben der Ermittler wichtige Daten mit einer Schadsoftware und forderte Geld für die Entschlüsselung.

Betroffen waren demnach unter anderem Hersteller von Medizinprodukten und das Württembergische Staatstheater in Stuttgart. Es entstand bei diesen ein wirtschaftlicher Schaden etwa durch Systemausfälle von 2,4 Millionen Euro.

Der ukrainische Staatsbürger soll dabei als Mitglied einer Gruppierung namens Gandcrab agiert haben. Gegen diese und eine Nachfolgeorganisation namens Revil wurde nach Angaben der baden-württembergischen Behörden über längere Zeit international ermittelt.

Beteiligt waren auch Fahnder aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Kanada, den Niederlanden, der Schweiz, Rumänien und der Slowakei. Es gab bereits zuvor Festnahmen im Ausland, ein Beschuldigter wurde in den USA inzwischen zu einer Haftstrafe verurteilt.

Weltweit richteten die beiden Gruppierungen nach Ermittlerangaben einen Schaden von mehr als hundert Millionen Euro an. In Deutschland wurden ihnen nach Erkenntnissen des Landeskriminalamts in Stuttgart mehr als 80 Fälle mit einem wirtschaftlichen Schaden von knapp 33 Millionen Euro zugeordnet.

Bei den durch die EU-Polizeibehörde Europol koordinierten Ermittlungen identifizierte das LKA zudem zwei mutmaßliche Hauptakteure der beiden Gruppierungen. Es handelt sich nach dessen Angaben um zwei russische Staatsbürger. Sie werden demnach mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Ch.P.Lewis--AT