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Auto-Attacke in der Neujahrsnacht: Mann tötet in New Orleans zehn Menschen
Zum Neuen Jahr sind die USA von einer tödlichen Auto-Attacke erschüttert worden: In der Metropole New Orleans raste ein Mann in der Silvesternacht im berühmten Ausgehviertel French Quarter mit einem Pickup in die Menschenmenge und tötete nach Polizeiangaben mindestens zehn Menschen, mehr als 35 weitere wurden verletzt. Die US-Bundespolizei FBI sprach von einer "terroristischen Tat" und gab den Tod des Angreifers bekannt.
Der Angriff ereignete sich um 3.15 Uhr (Ortszeit, 10.15 Uhr MEZ), als viele Menschen im historischen French Quarter Silvester feierten. Das Altstadtviertel mit seinen Gebäuden aus der Kolonialzeit ist für seine Bars, Restaurants und Jazzclubs bekannt und eines der beliebtesten Touristenziele in den USA.
Der Angreifer lieferte sich nach FBI-Angaben nach seiner Todesfahrt einen Schusswechsel mit der Polizei und war danach tot. Am Angriffsort wurde nach Angaben der Polizei auch ein mutmaßlicher Sprengsatz gefunden. Nähere Angaben zu einem möglichen Motiv des Angreifers oder zu dessen Identität machten die Ermittler zunächst nicht.
Der Mann habe versucht, "so viele Menschen wie möglich zu überfahren", sagte Polizeichefin Anne Kirkpatrick. Er sei "wild entschlossen" gewesen, ein "Blutbad" anzurichten, und habe das Fahrzeug mit "sehr hoher Geschwindigkeit" und offenbar "sehr vorsätzlich" in die Menschenmenge gesteuert. Der Autofahrer habe auch auf Polizisten geschossen und dabei zwei von ihnen verletzt.
Louisianas Gouverneur Jeff Landry sprach von einer "entsetzlichen Gewalttat". Die Stadtverwaltung richtete eine Anlaufstelle für Angehörige ein, die sich am Universitätsklinikum der Stadt versammelten.
Der am 20. Januar aus dem Amt scheidende US-Präsident Joe Biden erklärte, es gebe keine Rechtfertigung für Gewalt jeglicher Art. "Wir werden keinerlei Angriffe auf eine der Gemeinden unseres Landes tolerieren", erklärte Biden. Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, Biden habe der Bürgermeisterin von New Orleans, LaToya Cantrell, die "uneingeschränkte Unterstützung" der Bundesbehörden zugesagt.
Der Augenzeuge Jim Mowrer berichtete im Sender CBS News, der weiße Pickup habe die Menschen "mit hoher Geschwindigkeit" überfahren. "Wir waren mitten auf der Straße und konnten auf den Gehweg rennen und uns im Eingang eines Gebäudes verstecken. Wir hörten Schüsse und sahen rennende Polizisten", sagte Mowrer.
Erst als keine Schüsse mehr zu hören gewesen seien, sei er aus seinem Versteck herausgekommen. Auf der Straße hätten viele Verletzte und auch Tote gelegen, sagte der Augenzeuge.
Der Angriff erinnerte in seinem Ablauf an die Auto-Attacke auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg am 20. Dezember, bei der fünf Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt worden waren.
Der künftige US-Präsident Donald Trump brachte den Angriff in New Orleans mit illegaler Migration in Verbindung. "Wenn ich sagte, dass die Kriminellen, die ins Land kommen, viel schlimmer sind als die Kriminellen, die wir im Land haben... hat sich das bewahrheitet", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
Im Wahlkampf hatte der Rechtspopulist mit offen rassistischen und fremdenfeindlichen Parolen gegen Migranten Stimmung gemacht. Entgegen den Fakten behauptete Trump nun erneut, die Kriminalitätsrate in den USA sei auf einem beispiellosen Niveau. Nach Angaben des FBI ist die Zahl der Gewaltverbrechen hingegen landesweit in den USA deutlich zurückgegangen.
New Orleans ist eines der beliebtesten Reiseziele in den USA. Nach Angaben von Stadtverwaltung und Polizei war die Polizei zum Jahreswechsel mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Im Ausgehviertel French Quarter fanden viele Silvesterpartys statt, darunter LGBTQ-Partys und eine Travestieshow. Am Neujahrstag war in New Orleans zudem der Sugar Bowl angesetzt - ein Football-Spiel, zu dem viele Fans in die Stadt reisten.
Th.Gonzalez--AT