Arizona Tribune - Nach Flugunglück: Trump sieht Schuld bei Amtsvorgängern und Diversitätsförderung

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Nach Flugunglück: Trump sieht Schuld bei Amtsvorgängern und Diversitätsförderung
Nach Flugunglück: Trump sieht Schuld bei Amtsvorgängern und Diversitätsförderung / Foto: ANDREW CABALLERO-REYNOLDS - AFP

Nach Flugunglück: Trump sieht Schuld bei Amtsvorgängern und Diversitätsförderung

Nach dem Flugzeugunglück in Washington haben die Rettungsbehörden am Donnerstag die Hoffnung auf Überlebende so gut wie aufgegeben. "Wir glauben derzeit nicht, dass es Überlebende gibt", sagte Feuerwehrchef John Donnelly. An Bord des kollidierten Passagierflugzeugs und Militärhubschraubers hatten sich insgesamt 67 Menschen befunden. Während im Potomac-Fluss noch nach Leichen gesucht wurde, machte Präsident Donald Trump die Vorgängerregierungen und ihre Diversitätsprogramme für das Unglück verantwortlich.

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Trump bezog sich mit seinen Anschuldigungen auf Unterstützungsprogramme zugunsten Angehöriger von Minderheiten in der Flugaufsichtsbehörde FAA. Der Rechtspopulist vertrat in einer Pressekonferenz die Ansicht, dass diese Programme unter seinen Amtsvorgängern Barack Obama und Joe Biden die Qualitätsansprüche an das Personal und damit die Sicherheitsstandards gesenkt hätten.

"Ich habe die Sicherheit an erste Stelle gesetzt. Obama, Biden und die Demokraten haben die Politik an erste Stelle gesetzt", sagte Trump. Seine Vorgänger hätten das Personal "zu weiß" gefunden, sagte der Republikaner auch und fügte hinzu: "Und wir wollen die Leute, die kompetent sind."

Trump attackierte zudem den früheren Verkehrsminister Pete Buttigieg: "Er hat es direkt vermasselt mit seiner Diversität". Der offen homosexuelle Buttigieg nannte die Anschuldigungen "widerwärtig". "Während Familien trauern, sollte Trump führen, nicht lügen", schrieb Buttigieg im Onlinedienst X.

Trump führte in seiner Pressekonferenz aus, die Kollision am Mittwochabend (Ortszeit) sei durch einen "Zusammenfluss schlechter Entscheidungen" verursacht worden. Der Fluglotse habe die Helikopter-Crew erst in einem Moment vor dem entgegenkommenden Flugzeug gewarnt, "als sehr wenig Zeit übrig war", um eine Kollision zu vermeiden. Auch sagte Trump, der Hubschrauber sei in einem "unglaublich schlechten Winkel" geflogen.

Trump hatte bereits wenige Stunden nach dem Unglück auf seiner Onlineplattform Truth Social die Flugsicherung kritisiert. Sein Verkehrsminister Sean Duffy sagte später, das Unglück wäre "absolut" vermeidbar gewesen. Das aus Wichita im Bundesstaat Kansas kommende Passagierflugzeug war beim Landeanflug zum Ronald Reagan Washington National Airport mit dem Militärhubschrauber zusammengestoßen. Beide Maschinen stürzten dann in den Potomac.

Nach ersten Erkenntnissen der FAA war der Kontrollturm am Reagan-Flughafen zum Zeitpunkt des Unglücks unterbesetzt, wie die "New York Times" berichtete. Die Besetzung sei "nicht normal für die Tageszeit und das Volumen des Verkehrs" gewesen, zitierte die Zeitung einen FAA-Bericht.

Der Fluglotse, der die Hubschrauber im Umfeld des Flughafens geleitet habe, habe auch die landenden und startenden Flugzeuge instruiert, hieß es demnach in dem Bericht. "Diese Jobs werden typischerweise zwei Lotsen zugewiesen und nicht einem." Der Luftraum direkt über Washington ist oft überfüllt mit Flugzeugen, die Kurs zum oder vom Reagan-Flughafen nehmen, und militärischen wie zivilen Hubschraubern, in denen oft Politiker sitzen.

Vor dem Unglück hatte der Tower die Besatzung des Hubschraubers vor der anfliegenden Maschine der PSA Airlines gewarnt, wie aus einer Tonaufzeichnung hervorgeht. Ein Fluglotse sagt darauf: "Pat 2-5, haben Sie den CRJ in Sicht?" Es folgte die Aufforderung an die Helikopter-Crew: "Pat 2-5, fliegen Sie hinter dem CRJ vorbei." Pat 2-5 ist die Kurzbezeichnung eines Black-Hawk-Hubschraubers, CRJ ist das Kürzel für eine Verkehrsmaschine des kanadischen Herstellers Bombardier.

Dann ist in der Aufzeichnung das entsetzte Keuchen der Fluglotsen zu vernehmen. "Tower, haben Sie das gesehen?" fragt einer von ihnen. Ein anderer sagt: "Ich habe gerade einen Feuerball gesehen, und dann war er weg."

Zum Einsatz an den Wracks im Potomac sagte Feuerwehrchef Donnelly am Donnerstagmorgen (Ortszeit): "Wir sind nun an dem Punkt, an dem wir von einem Rettungseinsatz übergehen zur Bergung" von Leichen. Nach seinen Angaben waren zu diesem Zeitpunkt 27 Tote aus dem Flugzeug und ein Toter aus dem Hubschrauber geborgen. Trump sagte dann seinerseits später, dass es keine Überlebenden gebe.

An Bord des Flugzeugs hatten sich sich 60 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder befunden, in dem Helikopter drei Soldaten. Der Hubschrauber befand sich nach Armeeangaben auf einem "Ausbildungsflug" .

Die Bedingungen für die Rettungskräfte nannte Donnelly "extrem schwierig". Er verwies auf die Kälte, den starken Wind und das Eis auf dem Potomac. Rund 300 Polizisten, Feuerwehrleute und Mitglieder der Küstenwache hatten die Nacht hindurch im eiskalten und schlammigen Wasser nach den Insassen der beiden Maschinen gesucht.

Es war das erste größere Flugzeugunglück in den USA seit 2009. Damals waren nahe Buffalo im Bundesstaat New York 49 Menschen bei einem Absturz ums Leben gekommen

N.Walker--AT