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Papst Franziskus wird Mittwoch im Petersdom aufgebahrt und Samstag beigesetzt
Der verstorbene Papst Franziskus wird am Samstag im Beisein von Staatenlenkern aus aller Welt in Rom beigesetzt. Die Bestattungszeremonie wird ab 10.00 Uhr auf dem Petersplatz beginnen, wie der Vatikan am Dienstag mitteilte. Erwartet werden neben Staats- und Regierungschefs wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch hunderttausende Gläubige. Danach sollen Franziskus' sterbliche Überreste in die Basilika Santa Maria Maggiore im Stadtzentrum Roms überführt und dort beerdigt werden.
Für die Beisetzung des am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorbenen Oberhaupts der katholischen Kirche haben sich bereits zahlreiche Staats- und Regierungschefs angekündigt. Unter ihnen sind US-Präsident Donald Trump, der französische Staatschef Emmanuel Macron und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa werden nach Rom reisen, ebenso der britische Prinz William in Vertretung seines Vaters König Charles III. und Premierminister Keir Starmer, der belgische König Philippe und Königin Mathilde, Spaniens König Felipe VI. und Königin Letizia sowie der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP). Ebenfalls erwartet werden Argentiniens Präsident Javier Milei und sein brasilianischer Kollege Luiz Inácio Lula da Silva.
Nicht zur Beisetzung reisen wird hingegen der russische Präsident Wladimir Putin, gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vorliegt. Auch der voraussichtlich künftige Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird nicht nach Rom reisen. Das katholisch geprägte Polen hat den Samstag zum Tag der nationalen Trauer erklärt. Italien ordnete am Dienstag eine fünftägige Staatstrauer an.
Franziskus war am Montagabend in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta aufgebahrt worden. Am Dienstagmorgen veröffentlichte der Vatikan erste Bilder des Pontifex im offenen Sarg. Der Leichnam des Papstes ist in ein rotes Messgewand gekleidet, trägt eine weiße Mitra - die traditionelle liturgische Kopfbedeckung des Papstes und der Bischöfe - und hat einen Rosenkranz in den Händen. Neben ihm stehen Mitglieder der Schweizergarde.
Am Mittwoch um 09.00 Uhr sollte der Sarg in den Petersdom überführt werden. Gläubige können dort Abschied von dem Papst nehmen, der mit seiner Bescheidenheit und direkten Art sehr beliebt geworden war.
Der Argentinier mit dem bürgerlichen Namen Jorge Mario Bergoglio hat in seinem Testament selbst festgehalten, dass er nicht wie viele seiner Vorgänger im Petersdom beigesetzt werden soll, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore außerhalb des Vatikans. Die Basilika ist der Jungfrau Maria gewidmet. Laut seinem letzten Willen wünschte sich Franziskus ein "schlichtes" Grab "ohne besondere Verzierungen", das nur die Inschrift "Franciscus" trägt.
Der gesundheitlich schwer angeschlagene Papst war am Montagmorgen in seiner Residenz Santa Marta gestorben. Als Todesursache gab der Vatikan einen "Hirnschlag" und einen "irreversiblen Herzkreislauf-Zusammenbruch" an. Der Papst war im Februar und März wegen einer schweren Lungenentzündung wochenlang im Krankenhaus behandelt worden.
Franziskus' am 13. März 2013 begonnenes Pontifikat dauerte etwas länger als zwölf Jahre, der Argentinier folgte damals auf den zurückgetretenen deutschen Papst Benedikt XVI. Franziskus hatte zunächst die Hoffnung auf Reformen in der katholischen Kirche geweckt.
Später wich dieses Gefühl einer gewissen Ernüchterung: Er reformierte zwar die Vatikan-Behörden und gab der Kurie eine neue Verfassung, weitere Reformen versandeten aber. Die Positionen der katholischen Kirche zu Abtreibungen und dem Zölibat blieben unter dem Papst unverändert, zu Homosexuellen äußerte Franziskus sich widersprüchlich. Im Kampf gegen Kindesmissbrauch verordnete der Papst der Kirche mehr Transparenz, ging dabei aber nach Einschätzung von Opferverbänden nicht weit genug.
Unermüdlich setzte sich der 1936 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geborene Papst für Arme, Flüchtlinge, den Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit ein. Er scheute dabei keine offenen Worte und wurde damit zu einer wichtigen Stimme des Gewissens. Zugleich musste der Papst machtlos mit ansehen, wie bei Kriegen wie in der Ukraine und im Gazastreifen zehntausende Menschen getötet wurden - trotz seiner regelmäßigen Friedensappelle.
Der Tod des Papstes bringt nun ein Verfahren nach jahrhundertealten Traditionen in Gang. Es gipfelt in der Einberufung eines Konklaves der Kardinäle zur Wahl eines Nachfolgers. Das Konklave müsste laut den Vatikan-Regeln zwischen dem 15. und 20. Tag nach dem Tod des Papstes beginnen, also zwischen dem 5. und 10. Mai.
H.Romero--AT