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Mehr als 50 Nachbeben in Istanbul nach Erdbeben der Stärke 6,2
Ein Erdbeben der Stärke 6,2 und mehr als 50 Nachbeben haben am Mittwoch die Menschen in der türkischen Metropole Istanbul in Angst versetzt. Das Zentrum des starken Bebens habe im Marmara-Meer vor den westlichen Vororten von Istanbul gelegen, teilten die Behörden mit. Demnach gab es weder Schwerverletzte noch Schäden an Wohnhäusern, dafür aber dutzende Nachbeben. Tausende Menschen verließen aus Angst vor weiteren Beben ihre Häuser.
Das erste Beben um 12.49 (11.49 MESZ) habe 13 Sekunden gedauert, erklärte Innenminister Ali Yerlikaya im Onlinedienst X. Es sei auch in den umliegenden Provinzen zu spüren gewesen. Mehr als 50 Nachbeben erschütterten nach Angaben des Innenministers die Region Istanbul - das kräftigste mit einer Stärke von 5,9.
Als die Häuser anfingen zu zittern, liefen tausende Menschen in Panik auf die Straßen. "Ich habe das Beben gespürt und bin rausgerannt", sagte ein Maler in der Nähe des Galata-Turms, der vier Stockwerke hinunter hetzen musste.
Der Istanbuler Gouverneur Davut Gül teilte mit, dass niemand bei dem Erdbeben oder den Nachbeben ums Leben gekommen sei. Er bestätigte, dass in Krankenhäuser 151 Verletzte eingeliefert worden sein, die aus Panik aus Gebäuden gesprungen seien. Die Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich, ergänzte Gül.
Informationen über eingestürzte Wohnhäuser in der 16-Millionen-Einwohner-Stadt lagen zunächst nicht vor. In der Gemeinde Fatih stürzte ein leerstehendes Gebäude ein, wie das Büro des Regionalgouverneurs mitteilte. Es rief die Bevölkerung auf, keine Gebäude zu betreten, die durch die Erdbeben beschädigt worden sein könnten. Schulen und Universitäten blieben bis zum Wochenende geschlossen, teilte das Bildungsministerium mit.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, er verfolge die Entwicklungen genau. Die Beben waren auch in Bulgarien zu spüren, wie AFP-Journalisten in der dortigen Hauptstadt Sofia berichteten.
Istanbul lebt in der Furcht vor einem "Big One", einem verheerenden besonders starken Erdbeben. Einige südliche Stadtbezirke sind nur 15 Kilometer von der Nordanatolischen Verwerfung entfernt, die zu den aktivsten Erdbebenzonen der Erde gehört. Einige Experten halten ein Erdbeben der Stärke 7 bis zum Jahr 2030 für möglich, wodurch hunderttausende Gebäude ganz oder teilweise einstürzen könnten.
N.Walker--AT