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Ex-US-Diplomat Richardson rechnet mit Freilassung von Basketballspielerin Griner
Der frühere US-Diplomat Bill Richardson hat sich zuversichtlich gezeigt, dass mit Russland ein Gefangenenaustausch zur Freilassung der Basketballspielerin Brittney Griner ausgehandelt werden kann. "Ich bin optimistisch", sagte der ehemalige US-Botschafter bei den Vereinten Nationen am Sonntag im Sender ABC. "Ich denke, sie wird freigelassen. Ich denke, sie verfolgt mit Reue die richtige Strategie."
Richardson war an der Freilassung mehrerer US-Bürger beteiligt, die in anderen Ländern festgehalten worden waren. Laut Medienberichten vom Juli sollte er nun auch nach Russland reisen, um über Griners Freilassung zu verhandeln. Ein russisches Gericht hatte die Sportlerin am Donnerstag wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Haft sowie einer Geldstrafe von einer Million Rubel (rund 16.000 Euro) verurteilt. Am Freitag hatte sich die russische Regierung zu Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch bereit erklärt.
"Es wird einen Gefangenenaustausch geben", zeigte sich Richardson in dem Fernsehinterview überzeugt. Er betonte zwar, nur indirekt an möglichen Verhandlungen beteiligt zu sein, schien aber sehr gut informiert zu sein: Richardson rechnet nach eigenen Worten mit einem Gefangenenaustausch "zwei gegen zwei", um auch den in Russland inhaftierten früheren US-Soldaten Paul Whelan freizubekommen.
US-Medienberichten zufolge könnten Griner und Whelan gegen den berüchtigten russischen Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht werden, der in den USA eine 25-jährige Haftstrafe absitzt. Wer der zweite Russe sein könnte, ist bisher unklar. Laut US-Angaben hatte Russland die Freilassung des wegen des Tiergarten-Mordes in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilten Russen Vadim K. gefordert.
Griner, die in der US-Profiliga WNBA für das Team Phoenix Mercury und in der Saisonpause für die russische Mannschaft UMMC Jekaterinburg spielt, war im Februar - kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine - am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden. In ihrem Gepäck waren Kartuschen für E-Zigaretten mit Cannabisöl gefunden worden. Die Menge entsprach nach Angaben der Staatsanwaltschaft weniger als einem Gramm Cannabis in fester Form.
Griner räumte den Drogenbesitz ein, wies den Vorwurf des Drogenschmuggels jedoch zurück. Sie sagte, das Cannabis-Öl sei ihr vom Arzt als Schmerzmittel verordnet worden. In Russland ist Cannabis jedoch auch für medizinische Zwecke verboten.
W.Moreno--AT