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WHO zeigt Verständnis für Schutzmaßnahmen wegen Corona-Welle in China
WHO zeigt Verständnis für Schutzmaßnahmen wegen Corona-Welle in China / Foto: Noel Celis - AFP

WHO zeigt Verständnis für Schutzmaßnahmen wegen Corona-Welle in China

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die von mehreren Ländern eingeführten Pflicht-Untersuchungen von Reisenden aus China aufgrund der Corona-Welle in der Volksrepublik für gerechtfertigt. "In Ermangelung vollständiger Informationen aus China ist es verständlich, dass Länder Maßnahmen ergreifen, von denen sie glauben, dass sie ihre Bevölkerung schützen werden", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag auf Twitter. Er forderte die Regierung in Peking auf, der WHO "detaillierte Informationen" zur Corona-Lage in dem Land bereitzustellen.

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Angesichts der heftigen Corona-Welle in China hatten mehrere Länder in dieser Woche für Einreisende aus der Volksrepublik verpflichtende Corona-Tests angeordnet, darunter Italien, die USA, Japan, Indien und Malaysia.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC erklärte am Donnerstag hingegen, solche Maßnahmen seien für die EU insgesamt nicht notwendig. Die Behörde verwies darauf, dass die EU-Staaten "ein relativ hohes Niveau an Immunisierung und Impfung" aufwiesen. Das ECDC argumentierte zudem damit, dass "die in China zirkulierenden Varianten bereits in der EU" verbreitet seien.

Peking war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt. Seither wurden die Corona-Restriktionen deutlich gelockert. China erlebt derzeit den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen. Die Krankenhäuser sind vielerorts überfüllt.

Genaue offizielle Corona-Zahlen gibt es in China nicht mehr. Nach dem Ende der Testpflicht ist es nach Behördenangaben inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Am Sonntag hatte China daher die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten eingestellt. Am Freitag meldeten die Behörden rund 5500 Neuinfektionen und einen Todesfall. Es wird aber vermutet, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt.

Ein Vertreter der Nationalen Gesundheitskommission (NHC) betonte am Donnerstag, Peking habe stets "im Geiste der Offenheit und Transparenz Informationen über Covid-19-Todesfälle und schwere Fälle veröffentlicht". Nach seinen Angaben fließen aber nur Verstorbene in die Statistik ein, die nach einem positiven PCR-Test an einem durch das Virus verursachten Atemversagen gestorben seien. In anderen Ländern sind die Kriterien weiter gefasst.

Der Datendienstleister Airfinity geht derzeit von 9000 täglichen Corona-Todesfällen und 1,8 Millionen Infektionen pro Tag in China aus. Bis Ende April 2023 könnte die Zahl der Corona-Toten demnach auf 1,7 Millionen steigen.

H.Gonzales--AT