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Pflegende Angehörige sollen besser über Sepsis aufgeklärt werden
Angehörige von Pflegebedürftigen sollen besser über die lebensbedrohliche Sepsis aufgeklärt werden. Fachverbände und Krankenkassen stellten am Dienstag in Berlin acht Schulungsvideos vor, die das Bewusstsein für die Erkrankung schärfen sollen. Pflegebedürftige sind besonders gefährdet, an einer Sepsis zu erkranken. Je früher diese erkannt wird, desto höher sind die Überlebenschancen.
Die Kurzvideos klären unter anderem über die Anzeichen einer Sepsis auf und geben Tipps zur Vermeidung und Behandlung. Hinter der Kampagne stehen der Verband der Ersatzkassen (VDEK), das Aktionsbündnis Patientensicherheit, die Universitätsmedizin Greifswald, die Sepsisstiftung und die Deutsche Sepsishilfe. Die Videos sind abrufbar über die Kampagnenseite www.deutschland-erkennt-sepsis.de.
"Ein viel zu wenig beachtetes Frühzeichen einer Sepsis ist eine neu aufgetretene Verwirrtheit", erklärte Matthias Gründling, Leiter Sepsisdialog der Universitätsmedizin Greifswald. Für Außenstehende, beispielsweise den Rettungsdienst, sei es kaum möglich, dieses Zeichen richtig einzuschätzen. Daher komme den Angehörigen bei der Diagnose eine besondere Bedeutung zu. Es sei deshalb "wichtig, dass viele Menschen die Zeichen einer Sepsis kennen".
Die VDEK-Vorsitzende Ulrike Elsner verwies darauf, dass von den rund fünf Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland mehr als vier Millionen von nahestehenden Menschen zu Hause versorgt werden. Mit den Videos solle deren Gesundheitskompetenz gestärkt werden. Angesichts der großen Zahl an vermeidbaren Todesfällen durch Sepsis forderte Konrad Reinhart, Vorstandsvorsitzender der Sepsisstiftung, die Finanzierung einer Aufklärungskampagne durch einen Sonderetat des Bundestags.
Jährlich sterben in Deutschland mehr als 85.000 Menschen an einer Sepsis, die Mehrheit der Todesfälle gilt als vermeidbar. Eine Sepsis zeigt sehr unspezifische Symptome und ist manchmal schwer von anderen Erkrankungen wie Erkältung oder Grippe zu unterscheiden. Zu den Warnzeichen gehören Fieber, Schüttelfrost, Kurzatmigkeit, Herzrasen, starke Schmerzen, ein extremes Krankheitsgefühl und Verwirrtheit.
A.Taylor--AT