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EMA erteilt erstmals Omikron-Vakzinen Zulassung für die Europäische Union
EMA erteilt erstmals Omikron-Vakzinen Zulassung für die Europäische Union / Foto: Joseph Prezioso - AFP/Archiv

EMA erteilt erstmals Omikron-Vakzinen Zulassung für die Europäische Union

In der Europäischen Union kommen nun auch auf die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe zum Einsatz. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in Amsterdam erteilte am Donnerstag Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna die Zulassung, die auf die Omikron-Subvariante BA.1 angepasst sind. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach von einem "Quantensprung im Kampf gegen die Pandemie" und will die neuen Vakzine bereits kommende Woche bereitstellen.

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Die EMA ließ die beiden neuen Corona-Impfstoffe für Menschen ab zwölf Jahren zu, die schon einmal gegen Corona geimpft wurden. Die bei den neuen Vakzinen auftretenden Nebenwirkungen seien "vergleichbar" mit denen der Vorgänger-Vakzine und "allgemein leicht und von kurzer Dauer".

Die Entscheidung der EMA war mit Blick auf Auffrischungsimpfkampagnen mit Ungeduld erwartet worden. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte am Donnerstag, die Zulassungen seien "wichtig für den Schutz der Europäer gegen das wahrscheinliche Risiko von Ansteckungswellen im Herbst und Winter". Die EU müsse auf einen "weiteren Corona-Winter" vorbereitet sein.

Bislang wird in der EU mit Corona-Vakzinen geimpft, die vor rund 20 Monaten zugelassen wurden. Auch sie bieten einen gewissen Schutz gegen die Omikron-Variante.

Bei den nun zugelassenen Vakzinen handelt es sich um sogenannte bivalente Corona-Impfstoffe, die sowohl auf die Abwehr der ursprünglichen Form des Coronavirus ausgerichtet sind als auch auf BA.1, einen Subtyp der Omikron-Variante des Coronavirus. In Großbritannien wurde das Moderna-Vakzin gegen den Virus-Urtyp und BA.1 bereits Mitte August zugelassen.

Nach Angaben Lauterbachs können in Deutschland die Impfungen mit den angepassten Vakzinen ab kommender Woche beginnen. Ihre Zulassung bezeichnete der Minister in einer Erklärung als "Quantensprung im Kampf gegen die Pandemie". "Jetzt können Impfstoffe eingesetzt werden, die gegen alle bisher bekannten Virusvarianten sehr gut wirken", hob er hervor.

Vor der EMA-Entscheidung hatte Lauterbach am Donnerstagmorgen in der ARD dazu geraten, die Zulassung der auf Omikron angepassten Impfstoffe abzuwarten und sich dann damit immunisieren zu lassen.

Mittlerweile herrschen weltweit allerdings die neueren Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 vor. Sie hatten die jüngsten Corona-Wellen in Europa und den USA in den vergangenen Monaten verursacht.

Die Zulassung eines auf diese beiden Subtypen zugeschnittenen Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer soll laut EMA voraussichtlich im Herbst erfolgen. In den USA erteilte die Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch den BA.4-/BA.5-Vakzinen von Biontech/Pfizer sowie des US-Herstellers Moderna bereits eine Notfallzulassung. Damit die Impfungen mit den neuen Vakzinen beginnen können, muss aber auch noch die US-Gesundheitsbehörde CDC grünes Licht geben.

Lauterbach hatte sich Mitte August im "Spiegel" dafür ausgesprochen, zur Auffrischung auf dem Omikron-Subtyp BA.4 und BA.5 basierende Impfstoffe zu verwenden - und nicht Vakzine gegen BA.1. Es sei davon auszugehen, "dass BA.4/5 bei der aktuellen Variante die bessere Impfstoff-Zusammensetzung ist", sagte er damals.

Anfang dieser Woche legte der Minister aber in einem Schreiben an die Leistungserbringer der Impfkampagne dar, auch wenn die neu verfügbaren Impfstoffe auf die Variante BA.1 zugeschnitten sind, seien sie auch gegen andere Omikron-Varianten wirksam. Ein an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasster Impfstoff werde "nur wenige Wochen später zur Verfügung stehen".

A.Anderson--AT