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Golden Globes werden künftig von Privatunternehmen vergeben
Golden Globes werden künftig von Privatunternehmen vergeben / Foto: Robyn BECK - AFP/Archiv

Golden Globes werden künftig von Privatunternehmen vergeben

Die von Skandalen geplagten Golden Globes werden künftig von einem Privatunternehmen vergeben. Der Verband der Auslandspresse in Hollywood (HFPA), der den Film- und Fernsehpreis bislang veranstaltete, verkündete am Donnerstag eine Vereinbarung mit dem US-Milliardär Todd Boehly, der bereits Miteigentümer des Baseballteams Los Angeles Dodgers und des englischen Fußballclubs Chelsea ist.

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Demnach soll Boehlys Holding-Gesellschaft Eldridge Industries ein neues Unternehmen gründen, das alle Rechte an den Golden Globe Awards erwerben wird und eine "Professionalisierung und Modernisierung" des Preises vorantreiben soll. Die HFPA bleibt als Organisation bestehen, wird sich künftig aber auf wohltätige Aktivitäten konzentrieren, die von den Golden Globes finanziert werden. Angaben zum finanziellen Rahmen der Vereinbarung wurden zunächst nicht gemacht.

"Das ist ein historischer Moment für die HFPA und die Golden Globes", erklärte HFPA-Präsidentin Helen Hoehne. "Wir gehen einen entscheidenden Schritt nach vorne, um uns zu verwandeln und an diese zunehmend umkämpfte wirtschaftliche Landschaft für Preisverleihungen und den Journalismus-Marktplatz anzupassen."

Zusätzlich zu den rund 100 Journalisten der HFPA werden künftig weitere Juroren von außen über die Preisträgerinnen und Preisträger entscheiden, wie der Verband erklärte. Damit sollten "Größe und Diversität" des Auswahlgremiums erweitert werden.

Der Verband der Auslandspresse steht seit geraumer Zeit wegen Rassismus-, Sexismus-, Mobbing- und Korruptionsvorwürfen in der Kritik. Der Fernsehsender NBC entschied sich deshalb, die Preisverleihung im vergangenen Januar nicht zu übertragen.

Die "Los Angeles Times" hatte vergangenes Jahr aufgedeckt, dass der HFPA damals kein einziges schwarzes Mitglied hatte. Stars wie Scarlett Johansson und Mark Ruffalo kritisierten den Verband, Tom Cruise gab seine drei Golden Globes aus Protest zurück. Der Verband setzte seitdem Reformen um und nahm so viele neue Mitglieder auf wie noch nie, darunter auch mehrere Schwarze. Unklar ist bislang, ob NBC die Gala im kommenden Jahr wieder übertragen wird.

Der neue Golden-Globes-Besitzer Boehly ist bereits übergangsweise Geschäftsführer der HFPA. Seiner Holding gehört außerdem das Unternehmen MRC, das die Golden-Globes-Zeremonie produziert, außerdem hat Eldridge Industries Anteile am Hotel Beverly Hilton, wo die Preisverleihung abgehalten wird.

Ch.P.Lewis--AT