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Ägyptens Außenminister warnt vor "Eskalation" und sieht Verantwortung bei Israel
Vor dem Beginn der UN-Generaldebatte hat Ägyptens Außenminister Badr Abdelatty angesichts des anhaltenden gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz vor einer "Eskalation" und einem "umfassenden Krieg" im Nahen Osten gewarnt. "Es herrscht große Besorgnis (...) über die Möglichkeit einer Eskalation in der Region, die zu einem umfassenden Krieg führt", sagte Abdelatty am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP am Sitz der Vereinten Nationen in New York.
Die Verschärfung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze habe "negative Auswirkungen" auf die Verhandlungen über eine Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen, sagte Abdelatty.
Die Verantwortung dafür, dass ein Abkommen bislang nicht zustande gekommen ist, wies der ägyptische Chefdiplomat der israelischen Regierung zu. Zwar seien Ägypten und die beiden anderen als Vermittler tätigen Staaten USA und Katar "entschlossen und engagiert" in ihren Bemühungen und "alle Bestandteile eines Abkommens" lägen vor. Abdelatty fügte an: "Das Problem bleibt der fehlende politische Wille auf israelischer Seite."
Ägypten unterhält seit viereinhalb Jahrzehnten diplomatische Beziehungen zu Israel. Es war 1979 das erste arabische Land, das einen Friedensvertrag mit Ägypten unterzeichnete, 1994 folgte Jordanien.
Mit Blick auf die Israel zugeschriebenen Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah in der vergangenen Woche sagte Außenminister Abdelatty: "Wir diskutieren mit unseren regionalen und internationalen Partnern, einschließlich den USA, darüber, wie wichtig es ist, darauf hinzuarbeiten, dass die Eskalation und die einseitigen und provokativen Maßnahmen, die Israel ergreift, beendet werden."
Der Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah hatte sich in den vergangenen Tagen nochmals verschärft. Mit einem gezielten Luftangriff tötete die israelische Armee in Beirut mehrere ranghohe Hisbollah-Kommandeure, zudem gab sie die Zerstörung Tausender Raketenabschussrampen im Südlibanon bekannt.
Ungeachtet der massiven israelischen Angriffe verstärkte die pro-iranische Hisbollah ihrerseits am Wochenende ebenfalls ihre Angriffe. Allein in der Nacht zum Sonntag wurden nach israelischen Angaben rund 150 Raketen und Drohnengeschosse auf Israel abgefeuert.
Bereits vor der Tötung der Hisbollah-Kommandeure sowie der heftigen gegenseitigen Angriffe am Wochenende hatte sich der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah durch die Explosionen von hunderten Pagern und Walkie-Talkies der Miliz im Libanon zugespitzt. Die Hisbollah macht Israel für die Explosionen verantwortlich. Israel selbst äußerte sich nicht zur Urheberschaft der Explosionen, durch die 37 Menschen starben.
A.Moore--AT