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Israel kündigt weitere "umfangreichere und präzisere" Angriffe gegen Hisbollah an
Die israelische Armee hat "umfangreichere und präzisere" Angriffe gegen die Hisbollah im Libanon angekündigt und die dortige Bevölkerung aufgefordert, sich von Zielen der Miliz wie Waffenlagern fernzuhalten. Zivilisten in libanesischen Dörfern, "die sich in oder in der Nähe von Gebäuden und Gebieten befinden, die von der Hisbollah für militärische Zwecke genutzt werden", sollten sich sofort in Sicherheit bringen, sagte der Armeesprecher Daniel Hagari am Montag bei einer Pressekonferenz.
Die Armee werde "umfangreichere und präzisere Angriffe gegen Terrorziele vornehmen, die im gesamten Libanon verteilt sind", sagte Hagari weiter. Das Militär habe am Montag mit neuen Angriffen gegen die Hisbollah-Miliz begonnen. "Die Angriffe werden in naher Zukunft fortgesetzt", fügte er hinzu.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur National News Agency (NNA) und Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten unterdessen von Dutzenden israelischen Angriffen auf den Süden und Osten des Landes. "Feindliche Kampfflugzeuge" flogen laut NNA innerhalb einer halben Stunde "mehr als 80 Luftangriffe" auf Gebiete im Südlibanon. Gleichzeitig habe es "intensive Angriffe im Bekaa-Tal" im Ostlibanon gegeben. Nach Angaben der NNA wurde dabei im Osten mindestens ein Zivilist getötet sowie sechs weitere Menschen verletzt.
Der Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah hatte sich in den vergangenen Tagen nochmals verschärft. Mit einem gezielten Luftangriff tötete die israelische Armee in Beirut mehrere ranghohe Hisbollah-Kommandeure, zudem gab sie die Zerstörung Tausender Raketenabschussrampen im Südlibanon bekannt.
Ungeachtet der massiven israelischen Angriffe verstärkte die pro-iranische Hisbollah ihrerseits am Wochenende ebenfalls ihre Angriffe. Allein in der Nacht zum Sonntag waren nach israelischen Angaben rund 150 Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert worden.
Bereits vor der Tötung der Hisbollah-Kommandeure sowie der heftigen gegenseitigen Angriffe am Wochenende hatte sich der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah durch die Explosionen von hunderten Pagern und Walkie-Talkies der Miliz im Libanon zugespitzt. Die Hisbollah macht Israel für die Explosionen verantwortlich. Israel selbst äußerte sich nicht zur Urheberschaft der Explosionen, durch die 39 Menschen starben und rund 3000 weitere verletzt wurden.
Angesichts der gegenseitigen Angriffe rief China seine Staatsbürger in Israel auf, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Die Sicherheitslage in Israel und im Grenzgebiet zum Libanon bleibe "ernst, komplex und unvorhersehbar“, hieß es am Sonntag in einer Erklärung der chinesischen Botschaft in Israel. Zuvor hatten bereits mehrere andere Länder ihre Staatsbürger zur Ausreise aus dem Libanon aufgerufen.
A.Taylor--AT