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Umfrage: Unzufriedenheit mit Scholz - Merz mit leichtem Vorsprung bei K-Frage
In einer Meinungsumfrage hat sich eine große Mehrheit der Deutschen unzufrieden mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gezeigt. Nur 35 Prozent der Befragten sagten im am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer", dass sie mit Scholz' Arbeit zufrieden seien. 58 Prozent sind unzufrieden. Die Arbeit der gesamten Bundesregierung beurteilen sogar nur 31 Prozent positiv, 64 Prozent negativ. Allerdings glauben auch nur 34 Prozent, dass es CDU und CSU besser machen würden.
Insgesamt schnitt der frisch gekürte Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) in der Umfrage etwas besser als der Amtsinhaber ab. Bei der Frage, ob sie lieber Merz oder Scholz als Kanzler hätten, sprachen sich 37 Prozent für den SPD-Politiker und 43 Prozent für den Unions-Kandidaten aus. 20 Prozent wollten sich nicht festlegen.
In der Frage der beliebtesten Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker muss Merz aber deutliche Imageeinbußen hinnehmen. Bei der Beurteilung von Sympathie und Leistung wird der CDU-Chef mit minus 0,5 bewertet, bei der letzten Erhebung lag der Wert noch bei minus 0,1. Kanzler Scholz gewann leicht von minus 0,9 auf minus 0,7. Mit Abstand beliebtester Politiker bleibt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit unverändert 1,8 vor NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) mit 1,1.
Bei der SPD sehen die Befragten Alternativen für die Kanzlerkandidatur mit größeren Erfolgsaussichten. So meinen 71 Prozent, dass die Sozialdemokraten mit einem anderen Kandidaten als Scholz größere Chancen bei der Bundestagswahl in einem Jahr hätten. 23 Prozent rechnen Scholz die besten Chancen aus. 47 Prozent sagen, dass die SPD mit Pistorius erfolgreicher wäre.
Bei der Union sieht das etwas anders aus: Zwar glauben 24 Prozent an ein besseres Ergebnis, wenn sich Wüst in der K-Frage durchgesetzt hätte. Jedoch sind 30 Prozent davon überzeugt, dass niemand bessere Chancen hätte als Merz.
Nach den schlechten Ergebnissen für die Ampel-Parteien bei den Landtagswahlen im Osten erwarteten 49 Prozent der Befragten, dass der Streit innerhalb der Koalition noch zunehmen wird. 43 Prozent gingen von einer unveränderten Situation aus und nur 5 Prozent erwarten, dass es zu weniger Streit kommen wird.
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, blieben CDU/CSU laut "Politbarometer" mit 31 Prozent (minus zwei) weiter stärkste Kraft gefolgt von der AfD mit 17 Prozent (unverändert). Die SPD würde mit 16 Prozent auf Platz drei stehen (plus eins), vor den Grünen mit zwölf Prozent (plus eins). Das BSW läge bei acht Prozent (plus eins). FDP und Linke würden mit unverändert jeweils vier Prozent unter der Schwelle für den Einzug ins Parlament blieben. Die anderen Parteien kämen zusammen auf acht Prozent (minus eins).
Bei einem solchen Ergebnis würde es reichen für eine Koalition aus Union und SPD oder ganz knapp für eine Koalition aus Union und Grünen.
Für das repräsentative "Politbarometer" befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 24. bis 26. September insgesamt 1348 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte online und telefonisch. Die Fehlertoleranz wird mit plus/minus zwei bis drei Prozent angegeben.
Y.Baker--AT