Arizona Tribune - Direktes Gespräch zwischen Biden und Netanjahu nach wochenlanger Pause

Börse
Goldpreis 0.46% 2626.6 $
EUR/USD -0.11% 1.0589 $
SDAX 0.02% 13408.79
Euro STOXX 50 -0.09% 4790.33
DAX -0.11% 19189.19
MDAX -0.82% 26195.18
TecDAX -0.56% 3333.56
Direktes Gespräch zwischen Biden und Netanjahu nach wochenlanger Pause
Direktes Gespräch zwischen Biden und Netanjahu nach wochenlanger Pause / Foto: ANDREW CABALLERO-REYNOLDS - AFP

Direktes Gespräch zwischen Biden und Netanjahu nach wochenlanger Pause

Nach wochenlanger Pause haben sich US-Präsident Joe Biden und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erstmals wieder über die eskalierende militärische Lage in Nahost ausgetauscht. Wie das Weiße Haus am Mittwoch in Washington mitteilte, führten Biden und Netanjahu ein Telefonat, an dem auch Vizepräsidentin Kamala Harris teilnahm.

Textgröße:

Zwischen Biden und Netanjahu hatte es seit sieben Wochen kein direktes Gespräch gegeben. In der Zwischenzeit startete Israel seine militärische Offensive gegen die proiranische Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon und tötete deren Anführer Hassan Nasrallah. Der Iran beantwortete dies mit einem massiven Raketenangriff auf Israel.

Bei dem Telefonat zwischen Biden und Netanjahu sollte es dem Vernehmen nach um die mögliche Antwort Israels auf den iranischen Raketenangriff gehen. Biden hatte sich gegen Angriffe auf iranische Atom- oder Ölanlagen gewandt. Über das Telefonat am Mittwoch sollte zu einem späteren Zeitpunkt weiter informiert werden.

Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels und der mit Abstand größte Waffenlieferant für das Land. Die seit Monaten andauernden Versuche der US-Regierung, zwischen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel ein Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erreichen, verliefen bisher erfolglos.

Ein demnächst erscheinendes Buch des Investigativ-Journalisten Bob Woodward enthüllt, dass Biden zuletzt mehrfach über Netanjahu erzürnt war. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf Auszüge aus dem Buch mit dem Titel "War", der US-Präsident habe Netanjahu im Juli darauf hingewiesen, dass "Israel in der Welt zunehmend als Schurkenstaat wahrgenommen wird".

Laut "Washington Post", die ebenfalls aus Woodwards Buch zitiert, ließ der US-Präsident früher im Jahr seinem Frust über den israelischen Premier freien Lauf. Biden habe Netanjahu einen "Hurensohn" und "verdammt miesen Kerl" genannt.

Eine Sprecherin des Weißen Hauses hatte dazu gesagt, Biden und Netanjahu würden sich schon sehr lange kennen. "Sie haben eine sehr aufrichtige und direkte Beziehung", sagte die Sprecherin. Spezielle "Anekdoten" wolle sie nicht kommentieren.

Die Hamas hatte Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres überfallen und damit den Gaza-Krieg ausgelöst. Die mit ihr verbündete Hisbollah-Miliz hatte in der Folge ihre Angriffe vom Südlibanon auf Ziele in Israel nach und nach verstärkt. Am 23. September startete die israelische Armee einen massiven Militäreinsatz gegen die Miliz, die vom Iran unterstützt wird.

K.Hill--AT