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Wahlkampf für Harris: Obama bezeichnet Trump als "verrückt" und richtet Appell an schwarze Männer
Bei seinem Einstieg in den Wahlkampf der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat der frühere US-Präsident Barack Obama den republikanischen Rivalen Donald Trump als "verrückt" bezeichnet. Er könne nicht verstehen, "warum irgendjemand glaubt, dass Donald Trump die Dinge verändern wird", sagte Obama am Donnerstag bei der Kundgebung in Pittsburgh, Pennsylvania. Die langen Reden des Republikaners verglich er mit denen des 2013 verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro. Zudem richtete er in Pennsylvania einen Appell an schwarze Männer in den USA.
"Glauben Sie, dass Donald Trump jemals eine Windel gewechselt hat?", fragte er die Menschenmenge. Trumps Geschäft mit dem Bibelverkauf nannte Obama ebenso "verrückt" wie die Hinwendung des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers zu Verschwörungstheorien. Als die Menschenmenge wegen Trump buhte, sagte Obama: "Buht nicht - geht wählen." Harris sei "so gut auf die Aufgabe vorbereitet, wie es noch kein Präsidentschaftskandidat je war", fuhr der Demokrat fort.
Obama tadelte männliche schwarze Wähler, die sich vom Macho-Verhalten Trumps angezogen fühlen könnten. "Es tut mir leid, meine Herren, ich habe das bemerkt, besonders bei einigen Männern, die zu denken scheinen, dass Trumps Verhalten, das Mobbing und das Heruntermachen von Menschen, ein Zeichen von Stärke ist", sagte Obama. "Und ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass das nicht das ist, was wahre Stärke ausmacht."
Er richtete bei einem Überraschungsbesuch in einem Wahlkampfbüro vor der eigentlichen Kundgebung einen ungewöhnlich direkten Appell an schwarze Männer: "Sie kommen mit allen möglichen Gründen und Ausreden an, und damit habe ich ein Problem", sagte Obama. Einiges davon lasse ihn vermuten, "und ich spreche hier direkt zu den Männern, (...) dass Sie einfach keine Luft haben, eine Frau als Präsidentin zu haben". Die Umfragen zeigen, dass Harris es schwer hat, die Unterstützung schwarzer Männer zu mobilisieren.
Der 63-jährige Obama genießt in der Demokratischen Partei nach wie vor hohes Ansehen und viel Einfluss. Obama, der 2008 zum ersten schwarzen Präsidenten in der Geschichte der USA gewählt wurde, könnte mit seinen Auftritten vor allem schwarze und junge Wähler für die Demokratische Partei mobilisieren. Harris und ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump liefern sich in den Umfragen für die Wahl am 5. November ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
M.Robinson--AT