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Kämpfe in Nahost dauern an Jom Kippur an
Kämpfe in Nahost dauern an Jom Kippur an / Foto: Omar AL-QATTAA - AFP

Kämpfe in Nahost dauern an Jom Kippur an

Ungeachtet des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur gehen die Kämpfe in Nahost weiter. Die Hisbollah im Libanon griff nach eigenen Angaben mit Raketen und Drohnen israelische Stützpunkte nahe der Küstenstadt Haifa an, wie die Miliz am Samstag erklärte. Israel setzte seine Angriffe im Gazastreifen und im Libanon fort. Die israelische Armee warnte die Bewohner des Südlibanons davor, in ihre Häuser zurückzukehren.

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Hisbollah-Kämpfer hätten "südlich von Haifa die dortige Sprengstofffabrik ins Visier genommen", erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Samstag.

In einer späteren Erklärung der Miliz hieß es, ihre Kämpfer hätten am Freitagabend "eine Staffel von Angriffsdrohnen auf den Luftwaffenstützpunkt Kirjat Eliezer im Westen Haifas" gestartet.

In Israel wird seit Freitagabend der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur, auch bekannt als Versöhnungsfest, begangen. Landesweit blieben die Geschäfte geschlossen, der öffentliche Nahverkehr ruhte, während gläubige Juden fasteten und beteten.

Die Hisbollah hatte zuvor die Bewohner Nordisraels aufgerufen, sich von Armeeeinrichtungen in Wohngebieten fernzuhalten. An mehreren Orten im Norden Israels ertönten am frühen Samstagmorgen Sirenen.

Die israelische Armee warnte indes die Einwohner des Südlibanon angesichts der anhaltenden Kämpfe mit der Hisbollah-Miliz davor, in ihre Häuser zurückzukehren. Israelische Truppen zielten weiterhin auf "Hisbollah-Stellungen in oder in der Nähe" ihrer Dörfer, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X.

"Kehren Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht in Ihre Häuser zurück, bis es neue Anweisungen gibt", hieß es weiter. Wer in den Süden gehe, riskiere sein Leben, warnte Adraee.

Israel und die pro-iranische Hisbollah im Libanon liefern sich an der Grenze heftige Gefechte, die sich in den vergangenen Wochen noch deutlich verschärft haben. Die mit der islamistischen Hamas verbündete Hisbollah hatte direkt nach dem Hamas-Großangriff auf Israel aus dem Gazastreifen heraus eine zweite Front an der israelisch-libanesischen Grenze eröffnet. Ende September startete Israel dort eine Bodenoffensive gegen die Hisbollah.

Im Gazastreifen geht die israelische Armee weiter gegen die Hamas vor. In den vergangenen Tagen startete sie einen erneuten umfassenden Boden- und Lufteinsatz im Norden des Palästinensergebiets - insbesondere rund um die Stadt Dschabalija.

Zuvor hatte Armeesprecher Adraee die Einwohner des Gebiets von Sheikh Radwan südlich des Flüchtlingscamps Dschabalija zur Evakuierung aufgerufen.

Das Gebiet, einschließlich der Schutzräume darin, gelte als "gefährliche Kampfzone", erklärte der Armeesprecher bei X und forderte die Bewohner auf, sich in die humanitäre Zone im Süden des Gazastreifens zu begeben.

Nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes wurden am Freitag im Norden des Gazastreifens insgesamt mindestens 30 Menschen getötet. Überdies seien bei den Angriffen auf die Stadt Dschabalija und das gleichnamige Flüchtlingslager mindestens 110 weitere Menschen verletzt worden.

Am Freitag hatte ein erneuter Zwischenfall mit verletzten Blauhelmsoldaten im Libanon scharfe internationale Kritik am israelischen Vorgehen im Kampf gegen die Hisbollah ausgelöst.

Nach Angaben der UN-Friedenstruppe Unifil waren zwei ihrer Soldaten bei zwei Explosionen nahe eines Wachturms verletzt worden. Die israelische Armee teilte mit, dass sie nahe eines Unifil-Stützpunkts im Südlibanon auf eine "unmittelbare Bedrohung" reagiert habe. Dabei seien unabsichtlich zwei Unifil-Soldaten verletzt worden.

Bereits am Vortag waren zwei Unifil-Soldaten infolge eines Beschusses verletzt worden, wofür die UN-Truppe die israelische Armee verantwortlich machte. Die israelische Armee zeigte sich "zutiefst besorgt über Vorfälle dieser Art" und kündigte "eine gründliche Untersuchung auf höchster Kommandoebene" an.

Der US-Sondergesandte für den Libanon, Amos Hochstein, sprach mit Blick auf die Vorfälle von "inakzeptablen" Entwicklungen. Er erklärte zudem, die USA arbeiteten "ununterbrochen" an einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz. "Wir wollen, dass der gesamte Konflikt beendet wird. Daran arbeiten wir ununterbrochen", sagte Hochstein dem libanesischen Fernsehsender LBC.

Der Parlamentspräsident des Iran - der Schutzmacht der Hamas und der Hisbollah -, Mohammad Bagher Ghalibaf, stattete am Samstag einem durch israelische Luftangriffe zerstörten Teil Beiruts einen Besuch ab. "Das wilde zionistische Regime und an seiner Spitze sein Ministerpräsident (Benjamin Netanjahu) (...) begehen diese Verbrechen", sagte Ghalibaf vor Journalisten. Nach Hisbollah-Angaben waren bei dem Angriff am Donnerstag mindestens 22 Menschen getötet worden.

R.Garcia--AT