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Beschuss von Blauhelmen: EU-Länder wollen laut Rom "Druck auf Israel ausüben"
Die 16 europäischen Länder, die an der UN-Friedenstruppe im Südlibanon beteiligt sind, wollen nach dem Beschuss der Blauhelme laut italienischen Angaben "größtmöglichen Druck auf politischer und diplomatischer Ebene auf Israel ausüben". Ziel sei es, "weitere Zwischenfälle zu vermeiden", teilte das Außenministerium in Rom am Mittwoch mit.
Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto und sein französischer Kollege Sébastien Lecornu hatten eine Videoschalte mit Vertretern der 16 europäischen Länder einberufen, nachdem fünf Blauhelme bei Angriffen der israelischen Armee gegen die Hisbollah-Miliz verletzt worden waren.
"Wir bleiben in der Unifil engagiert, (...) die eine Schlüsselrolle als neutrale Beobachtungsmission spielt", erklärte das französische Außenministerium anschließend. Die Teilnehmer zeigten sich demnach besorgt über die jüngste Eskalation und verurteilten "Einschüchterungen und Angriffe" auf die Blauhelme. "Wir akzeptieren es nicht, dass UN-Soldaten zu Angriffszielen werden und in einem Konflikt instrumentalisiert werden, der nun beendet werden muss", hieß es weiter.
Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon gerät die dortige UN-Friedenstruppe verstärkt zwischen die Fronten. Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Zu den am stärksten beteiligten europäischen Ländern zählen Italien mit gut 1000 Soldaten, Spanien mit etwa 680 und Frankreich mit 670. Die Bundeswehr ist an dem maritimen Einsatzverband der Unifil beteiligt, der Waffenschmuggel auf dem Seeweg unterbinden soll.
Seit der nach dem Libanon-Krieg von 2006 vom UN-Sicherheitsrat verabschiedeten Resolution 1701 wurden die Aufgaben der Blauhelmtruppe deutlich erweitert. Die Resolution sieht unter anderem vor, dass lediglich Truppen der Unifil und der libanesischen Armee im Grenzgebiet zu Israel eingesetzt werden sollten. Die Hisbollah blieb ungeachtet dessen dort.
D.Lopez--AT