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Nach Angriff auf Nawalny-Vertrauten: Verdächtige in Polen gegen Kaution freigelassen
Gut sieben Monate nach dem Angriff in Litauen auf Leonid Wolkow, einen Vertrauten des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, sind zwei Verdächtige in Polen gegen Zahlung einer Kaution freigelassen worden. "Die Kaution wurde bezahlt, was zur Entlassung der Verdächtigen aus der Untersuchungshaft führte", sagte eine Sprecherin des polnischen Generalstaatsanwalts am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Sie machte keine Angaben dazu, wann die beiden freigelassen wurden.
Ein Berufungsgericht in Warschau hatte in der vergangenen Woche entschieden, dass die beiden Polen im Falle der Hinterlegung von jeweils 50.0000 Zloty (umgerechnet rund 11.600 Euro) vorläufig auf freien Fuß kommen.
Der russische Oppositionelle Wolkow war im März, wenige Wochen nach dem Tod Nawalnys, vor seinem Haus in Litauens Hauptstadt Vilnius mehrfach mit einem Hammer attackiert worden. Der 43-Jährige musste kurzzeitig im Krankenhaus behandelt werden. Der litauische Geheimdienst erklärte nach der Attacke, es handele sich vermutlich um einen von Russland organisierten Angriff.
In dem Fall ermittelt die polnische Generalstaatsanwaltschaft nach eigenen Angaben gegen sechs Polen, einen Belarussen und einen Russen. Als Drahtzieher wird der Russe vermutet, den die Ermittler im September als Anatoli B. identifiziert hatten.
Der Angriff auf Wolkow führte zu bitterem Streit innerhalb der russischen Opposition: Die von Nawalny gegründete Antikorruptionsstiftung und Wolkow selbst beschuldigten Leonid Newslin, einen früheren Geschäftspartner des Oligarchen und Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski, hinter der Gewalttat zu stecken. Newslin selbst wies die Vorwürfe zurück, auch Chodorkowski nahm ihn in Schutz.
Nawalny, der prominenteste russische Kreml-Kritiker, war am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben, wo er eine 19-jährige Haftstrafe verbüßen sollte. Nawalnys Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Präsident Wladimir Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich.
R.Lee--AT