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Nordkorea: Abgestürzte südkoreanische Drohne in Pjöngjang gefunden
Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge in der Hauptstadt Pjöngjang Teile von mindestens einer südkoreanischen Drohne geborgen. Die abgestürzte Drohne sei bereits am 13. Oktober in der nordkoreanischen Hauptstadt gefunden worden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag einen Sprecher des Verteidigungsministeriums. Wissenschaftliche Untersuchen hätten bewiesen, dass die Drohne aus Südkorea gekommen sei, sagte dieser demnach.
Die südkoreanische Armee bestritt zunächst, für den Vorfall verantwortlich zu sein und erklärte später, "es hat keinen Sinn, die einseitigen Behauptungen Nordkoreas zu überprüfen oder darauf zu antworten".
Nordkorea wirft Südkorea vor, mehrfach Drohnen mit Propaganda-Flugblättern in den Luftraum über Pjöngjang geschickt zu haben. Sollte eine weitere Drohne entdeckt werden, würde dies einer "Kriegserklärung" gleichkommen, warnte die nordkoreanische Führung.
Den Angaben des Verteidigungsministeriums zufolge ist die vor knapp einer Woche entdeckte Drohne vom selben Typ wie Drohnen, die bei einer Militärparade 2023 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul gezeigt wurden. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichte Bilder, welche die unter anderem in einem Baum hängende abgestürzte Drohne zeigen soll.
Den Bildern zufolge handelt es sich um eine "weitreichende Aufklärungsdrohne", die vom südkoreanischen Militär verwendet werde, wie Hong Min vom Koreanischen Institut für Nationale Wiedervereinigung in Seoul der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Auch Südkorea beschuldigt den Norden, Drohnen gen Süden zu schicken. Pjöngjang hatte zudem mehrfach tausende mit Müll gefüllte Ballons über die Grenze nach Südkorea geschickt, die dort den Flugverkehr störten, Feuer verursachten und sogar Regierungsgebäude trafen.
Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen immer noch im Krieg, da der Konflikt von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete. Derzeit ist das Verhältnis äußerst angespannt.
Der nordkoreanische Machthaber Kim warnte jüngst, sein Land werde, "ohne zu zögern", Atomwaffen einsetzen, wenn es vom Süden angegriffen werde. Zudem bezeichnete er Südkorea laut Berichten vom Staatsmedien am Freitag als "fremdes" und "offensichtlich feindliches" Land, mit dem eine Wiedervereinigung ausgeschlossen sei. In dieser Woche sprengte der Norden Straßen und Eisenbahnstrecken, die in den Süden führten.
Th.Gonzalez--AT