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Israel fliegt Angriffe auf Büros von Hisbollah-Finanzvertretung im Libanon
Die israelische Luftwaffe hat nach libanesischen Medienberichten Angriffe auf Büros der mutmaßlichen Finanzvertretung der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon geflogen. Die amtliche Nachrichtenagentur NNA meldete am Sonntagabend Angriffe unter anderem im Süden Beiruts und in der Bekaa-Ebene. Der israelische Armeesprecher Avichay Adraee hatte zuvor im Onlinedienst X erklärt, alle Menschen, die in der Nähe von Al-Kard Al-Hassan-Büros lebten, sollten sich in Sicherheit bringen.
Laut NNA flog die israelische Luftwaffe auch Angriffe in der Nähe des einzigen Flughafen des Landes. In südlichen Vororten der Hauptstadt zählte die Nachrichtenagentur mindestens elf Angriffe. Weitere Angriffe meldete NNA aus Hermel, Rijak und Baalbek in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes.
Das Unternehmen Al-Kard Al-Hassan sei "an der Finanzierung der terroristischen Einsätze der Hisbollah gegen Israel beteiligt", teilte Armeesprecher Adraee mit. Er gab die Lage von mehreren Gebäuden im Süden der Hauptstadt Beirut sowie in der Bekaa-Ebene bekannt, die Ziele seien.
Ein AFP-Korrespondent berichtete aus der Hafenstadt Sidon, in der Nähe des dortigen Al-Kard Al-Hassan-Büros sei Panik ausgebrochen. Aus Baalbek berichtete ein AFP-Reporter, dass Bewohner nach der israelischen Warnung das angegebene Gebiet schnell verlassen hätten.
Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird Al-Kard Al-Hassan von der Hisbollah als Deckmantel benutzt, um finanzielle Aktivitäten zu verschleiern und Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erhalten. Ein hochrangiger Beamter des israelischen Geheimdienstes beschrieb die Firma als integralen Bestandteil des Finanznetzwerks der Hisbollah, das zur Finanzierung ihrer Einsätze und zur Zahlung von Gehältern an die Kämpfer beitrage.
Nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen hatte die mit der Hamas und dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz mit permanenten Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front gegen Israel eröffnet.
Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe im Libanon deutlich verstärkt. Zudem startete sie vor rund drei Wochen auch Bodeneinsätze im südlichen Teil des Nachbarlands gegen Hisbollah-Stellungen. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant sagte am Sonntag bei einem Truppenbesuch im Norden Israels, sein Land werde die Hisbollah im Südlibanon "zerstören".
E.Rodriguez--AT