Arizona Tribune - Israelische Armee greift mit Hisbollah verbundene Finanzstruktur im Libanon an

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Israelische Armee greift mit Hisbollah verbundene Finanzstruktur im Libanon an
Israelische Armee greift mit Hisbollah verbundene Finanzstruktur im Libanon an / Foto: Fadel ITANI - AFP

Israelische Armee greift mit Hisbollah verbundene Finanzstruktur im Libanon an

Die israelische Armee hat libanesischen Medienberichten zufolge Luftangriffe gegen zur Finanzstruktur der Hisbollah-Milz gehörende Büros geflogen. Büros des Unternehmens Al-Kard Al-Hassan in Nabatijeh und Tyrus im Südlibanon seien in der Nacht zum Montag getroffen worden, meldete die Nachrichtenagentur ANI. Das israelische Militär erklärte, "dutzende Einrichtungen und Standorte" der Hisbollah in Beirut und im Südlibanon angegriffen zu haben, darunter auf Büros der Finanzvertretung.

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Al-Kard Al-Hassan sei "an der Finanzierung der terroristischen Einsätze der Hisbollah gegen Israel beteiligt", teilte Armeesprecher Avichay Adraee mit.

In südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt gab es ANI zufolge mindestens elf Angriffe, viele hätten sich gegen Al-Kard Al-Hassan gerichtet. Weitere Angriffe wurden demnach in Hermel, Rijak und Baalbek in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes geführt. ANI meldete außerdem einen Angriff nahe des Flughafens von Beirut.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird Al-Kard Al-Hassan von der Hisbollah als Deckmantel benutzt, um finanzielle Aktivitäten zu verschleiern und Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erhalten. Ein hochrangiger Beamter des israelischen Geheimdienstes beschrieb die Firma als integralen Bestandteil des Finanznetzwerks der Hisbollah, das zur Finanzierung ihrer Einsätze und zur Zahlung von Gehältern an die Kämpfer beitrage.

ANI meldete am Montag außerdem, dass die israelische Armee Häuser in einem Grenzdorf im Südlibanon gesprengt habe. Es gebe heftige Kämpfe zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee, die versuche, in der Region vorzudringen. Der Sender Al-Dschasira verbreitete Aufnahmen von israelischen Panzern am Rande des Dorfes.

Nach Angaben von Israels Verteidigungsminister Joav Gallant verstärkt die Armee derzeit ihre Angriffe auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon. "Wir sind nicht nur dabei, den Feind zu besiegen, sondern wir zerstören ihn in allen Dörfern entlang der Grenze", sagte Gallant am Sonntag bei einem Truppenbesuch im Norden Israels.

Die mit dem Iran sowie der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verbündete Hisbollah erklärte derweil, israelische Soldaten in mehreren Grenzorten im Südlibanon ins Visier genommen zu haben. Sie habe mehrere Raketensalven auf israelische Truppen am östlichen Rand von Markaba abgefeuert.

Unterdessen warf die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) Israel die absichtliche Zerstörung eines ihrer Beobachtungstürme vor. Ein Bulldozer der Armee habe einen Zaun und den Turm einer UN-Stellung in Marwahin im Südlibanon zerstört, erklärte die Unifil. Sie betonte zugleich, die Blauhelmsoldaten würden "trotz des Drucks, der ausgeübt wird", auf ihren Stellungen bleiben.

In dem seit mehreren Wochen deutlich eskalierten Konflikt zwischen der israelischen Armee und Hisbollah gerät die UN-Friedenstruppe verstärkt zwischen die Fronten. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die UNO kürzlich aufgefordert, die Mission aus dem Kampfgeschehen abzuziehen.

Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg hatte die Hisbollah mit permanenten Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe im Libanon deutlich verstärkt. Zudem startete sie vor rund drei Wochen auch Bodeneinsätze im südlichen Teil des Nachbarlands gegen Hisbollah-Stellungen.

US-Außenminister Antony Blinken wollte am Montag erneut in den Nahen Osten reisen. Blinken werde bei der bis voraussichtlich Freitag dauernden Reise nach Israel und in arabische Länder über die Bedeutung sprechen, "den Krieg in Gaza zu beenden, die Freilassung aller Geiseln zu erreichen und das Leid des palästinensischen Volkes zu lindern", kündigte das US-Außenministerium an.

J.Gomez--AT