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Gewaltsame Proteste in Mosambik nach umstrittenem Wahlsieg der Regierungspartei
Nach dem umstrittenen Wahlsieg der Regierungspartei in Mosambik hat es am Freitag gewalttätige Proteste gegeben. Oppositionsanhänger demonstrierten gegen eine "gestohlene" Wahl und eine "korrupte" Wahlkommission. Diese hatte am Donnerstag den Sieg von Daniel Chapo mit 71 Prozent der Stimmen bei der Wahl am 9. Oktober bekanntgegeben. Er war für die Partei Frelimo angetreten, die seit 49 Jahren an der Macht ist.
Nach Bekanntgabe des Ergebnisses gab es in mehreren Städten Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei. In Nampula im Norden des Landes starb dabei nach Polizeiangaben ein Mensch. In der Hauptstadt Maputo zündeten Randalierer Reifen an, um Straßen zu blockieren. Einige warfen Steine auf die Polizei, die die Menge mit Tränengas auseinandertrieb, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete.
"Wir haben nicht für diese Blutsauger gestimmt", sagte ein Demonstrant in Maputo mit Blick auf Chapos Wahlsieg der AFP. Chapo, ein 47-jähriger ehemaliger Provinzgouverneur, war vor seiner überraschenden Nominierung als Kandidat der regierenden Frelimo-Partei kaum im Land bekannt. Er soll im Januar die Nachfolge von Präsident Filipe Nyusi antreten.
Oppositionsführer Venancio Mondlane gewann offiziell nur knapp über 20 Prozent der Stimmen. Er erklärte sich selbst zum Sieger und rief zu Demonstrationen angesichts der "manipulierten" Wahl auf. "Wir lehnen diese Ergebnisse komplett ab", sagte Mondlane, während einer Facebook-Liveübertragung am Donnerstagabend. "Sie spiegeln nicht den Willen des Volkes wider", fügte er hinzu.
Eine Wahlbeobachtermission der EU stellte Anfang des Monats "Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung" und "Begünstigungen" von Frelimo fest. Die EU-Beobachter betonten auch, dass die Zahlen bei etwa einem Drittel der Nachzählungen "nicht zusammenpassen". Auf den Stimmzetteln waren laut den EU-Beobachtern insgesamt 104 Prozent der wahlberechtigten Erwachsenen registriert. Mehr als 17 Millionen der insgesamt 33 Millionen Einwohner waren am 9. Oktober zu der Parlaments- und Präsidentschaftswahl aufgerufen.
T.Wright--AT