Arizona Tribune - Wahlleiter von Georgia warnt vor ausländischer Einmischung in US-Wahl

Börse
DAX -0.28% 19210.81
TecDAX -1% 3352.33
MDAX -0.24% 26411.07
SDAX 0.22% 13405.8
Goldpreis -0.21% 2567.4 $
Euro STOXX 50 -0.81% 4794.85
EUR/USD 0.09% 1.0543 $
Wahlleiter von Georgia warnt vor ausländischer Einmischung in US-Wahl
Wahlleiter von Georgia warnt vor ausländischer Einmischung in US-Wahl / Foto: ALEX WONG - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Wahlleiter von Georgia warnt vor ausländischer Einmischung in US-Wahl

Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl hat der Wahlleiter des Bundesstaates Georgia vor russischer Einmischung gewarnt. Sein Büro sei auf ein Video aufmerksam geworden, "das angeblich einen haitianischen Einwanderer mit mehreren Ausweisen aus Georgia zeigt, der behauptet, mehrfach gewählt zu haben", erklärte Brad Raffensperger am Donnerstagabend (Ortszeit). "Das ist falsch und ein Beispiel für gezielte Desinformation, die wir bei dieser Wahl erlebt haben."

Textgröße:

Es handele sich "wahrscheinlich um ausländische Einmischung", mit der versucht werde, kurz vor der Wahl "Zwietracht und Chaos zu säen". Raffensperger erklärte, er habe den Eigentümer des Onlinedienstes X - den Trump-Anhänger Elon Musk - und die Leiter anderer Onlinenetzwerke um Hilfe bei der Entfernung des Videos gebeten.

Der 20-sekündige Clip war am Freitag jedoch weiterhin auf X abrufbar. Darin ist ein Mann zu sehen, der in gestelztem, roboterhaftem Tonfall sagt: "Wir kommen aus Haiti. Wir sind vor sechs Monaten nach Amerika gekommen und wir haben bereits die amerikanische Staatsbürgerschaft - wir wählen Kamala Harris." Dann sagt er, er und seine Freunde hätten in mehreren Bezirken gewählt, und zeigt eine Reihe von Führerscheinen.

"Das ist offensichtlich gefälscht und Teil einer Desinformationskampagne", erklärte Wahlleiter Raffensperger. "Wahrscheinlich ist es eine Produktion russischer Trollfarmen." Raffensperger war nach der Präsidentschaftswahl 2020 bekannt geworden, weil er sich geweigert hatte, den Forderungen des damaligen Präsidenten Donald Trump nach einer Änderung der Wahlergebnisse in dem Bundesstaat nachzukommen.

Georgias Regierungssprecher Mike Hassinger sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Behörden hätten die in den Videos gezeigten Führerscheine überprüft und mit den Wähler-Registrierungslisten abgeglichen. Dabei habe es keinerlei Übereinstimmung gegeben. Die Ausweise seien gefälscht und es sei ausgeschlossen, dass die in dem Video gezeigten Menschen mit den gezeigten Ausweisen in Georgia ihre Stimme abgegeben hätten.

Der Desinformationsforscher Darren Linvill von der Clemson University sagte AFP, die Aktion trage etwa in Stil und Machart die Handschrift der russischen Propagandagruppe Storm-1516. Experten zufolge hat Storm-1516 bereits zuvor gefälschte Videos produziert, um dem Wahlkampf der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihrem Vize Tim Walz zu schaden.

Georgia zählt zu den sogenannten Swing States, die für den Wahlausgang am kommenden Dienstag entscheidend sind, weil sich Trump und Harris dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.

D.Lopez--AT