Arizona Tribune - Aktivisten: 26-Jähriger im Iran "zum zweiten Mal" gehängt

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Aktivisten: 26-Jähriger im Iran "zum zweiten Mal" gehängt
Aktivisten: 26-Jähriger im Iran "zum zweiten Mal" gehängt / Foto: Kirill KUDRYAVTSEV - AFP

Aktivisten: 26-Jähriger im Iran "zum zweiten Mal" gehängt

Im Iran ist Aktivisten zufolge ein 26-Jähriger am Mittwoch gehängt worden - Monate nachdem eine zuvor begonnene Hinrichtung nach einer halben Minute abgebrochen worden war. Der "begabte Student Ahmad Alisadeh wurde zum zweiten Mal wegen des Vorwurfs des Mordes gehängt", erklärte Mahmud Amiry-Moghaddam von der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) mit Sitz in Oslo.

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Der Hingerichtete habe den Mord zunächst bestritten und ihn dann unter Folter gestanden, sagte Amiry-Moghaddam. Der IHR-Direktor prangerte die "Hinrichtungsmaschine des iranischen Regimes" an.

Alisadeh war 2018 festgenommen und zum Tode verurteilt worden. Das Todesurteil sollte erstmals am 27. April im Ghesel-Hesar-Gefängnis in Karadsch nahe Teheran vollstreckt werden. Doch nach 28 Sekunden am Galgen wurde der Mann wieder Galgen heruntergeholt. Grund dafür war laut IHR, dass die Familie seines Opfers plötzlich "Vergebung" rief. Sein "lebloser" Körper sei daraufhin erfolgreich wiederbelebt worden.

Gemäß der Auslegung der Scharia im Iran kann ein Todeskandidat der Hinrichtung entgehen, wenn ihm die Verwandten seines Opfers vergeben oder er ihnen ein sogenanntes "Blutgeld" zahlt. In den meisten Fällen hat die Familie des Verurteilten nicht die Mittel, die geforderte Summe zu zahlen, und die Strafe wird schließlich vollstreckt.

Da er sich mit der Familie des Opfers nicht einigen konnte, drohte Alisadeh erneut die Hinrichtung - die laut IHR am Mittwoch schließlich stattfand.

Menschenrechtsaktivisten werfen Teheran vor, durch die Verhängung der Todesstrafe Angst in der Gesellschaft zu schüren - insbesondere nach den massiven Protesten, die das Land 2022 und 2023 infolge des nach wie vor ungeklärten Todes der jungen Kurdin Mahsa Amini erschüttert hatten.

2024 haben die Hinrichtungen drastisch zugenommen, allein im Monat Oktober registrierte IHR 166 Vollstreckungen und damit einen neuen Rekord binnen eines Monats. Mehreren Menschenrechtsorganisationen zufolge, darunter Amnesty International, ist der Iran das Land mit den meisten Hinrichtungen weltweit - ausgenommen ist dabei China, für das keine Zahlen vorliegen.

A.Ruiz--AT