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Mehrtägige Trauerfeierlichkeiten für verstorbenen US-Präsidenten Carter begonnen
In den USA haben die mehrtägigen Trauerfeierlichkeiten für den im Alter von 100 Jahren gestorbenen früheren Präsidenten Jimmy Carter begonnen. Sein in die US-Flagge gehüllter Sarg wurde am Samstag durch seinen Heimatort Plains im Bundesstaat Georgia gefahren. Zahlreiche Menschen säumten die Straßen, um den Trauerzug zu sehen. Anschließend wurde Carters Sarg in Georgias Hauptstadt Atlanta gebracht, wo der Leichnam des früheren Präsident bis Dienstag aufgebahrt werden soll.
Bürgerinnen und Bürger, die sich bei dem Trauerzug in Plains am Straßenrand versammelten, lobten die Bescheidenheit des Ex-Präsidenten. "Er war ein Mann, der nicht umherstolzierte, er war ein ganz gewöhnlicher Mensch", sagte der 71-jährige William Brown der Nachrichtenagentur AFP. "Wir werden ihn vermissen."
Viele der Anwesenden schwenkten Fahnen oder salutierten, als der Konvoi an ihnen vorbeifuhr. Der Trauerzug stoppte dann an der Erdnussfarm, auf der Carter aufgewachsen war. Dort wurde eine Glocke zu Ehren des 39. Präsidenten der USA 39 Mal geläutet.
"Wir werden diese Woche damit verbringen, dieses unglaubliche Leben zu feiern, ein Leben, das, wie wir glaube ich alle sagen können, so erfüllend und kraftvoll war, wie ein Leben nur sein kann", sagte später am Samstag Carters Enkel Jason bei der Zeremonie im Carter Presidential Center in Atlanta. "Jemand sagte einmal, es ist erstaunlich, was man in 100 Jahren alles unterbringen kann", würdigte er seinen Großvater.
Trauernde in Atlanta können sich noch bis Dienstag von dem am 29. Dezember verstorbenen demokratischen Ex-Präsidenten verabschieden. Anschließend wird der Leichnam mit einem Regierungsflugzeug in die US-Hauptstadt Washington gebracht, wo er im Kapitol aufgebahrt werden soll. Am Donnerstag findet in der National Cathedral die Zeremonie für das Staatsbegräbnis statt.
Der scheidende Präsident Joe Biden wird die Trauerrede halten. Als Gäste werden unter anderem alle vier noch lebenden US-Präsidenten, Bill Clinton, George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump erwartet. Biden hatte den Donnerstag zum nationalen Trauertag erklärt, alle Bundesbehörden werden geschlossen bleiben.
Die für Präsidenten oder Ex-Präsidenten übliche Trauerbeflaggung auf Halbmast für 30 Tage wird auch noch bei Trumps Einführung zu seiner zweiten Amtszeit am 20. Januar hängen, was der Republikaner kritisiert hatte. Trump schrieb in seinem Online-Netzwerk Truth Social: "Niemand will das sehen und kein Amerikaner kann darüber glücklich sein", dass zu seiner Amtseinführung die US-Flaggen nur auf Halbmast wehten.
Nach den offiziellen Trauerfeierlichkeiten in Washington wird Carters Sarg wieder zurück nach Georgia geflogen, wo Carter an der Seite seiner 2023 gestorbenen Ehefrau Rosalynn beerdigt wird. Carter war drei Monate nach seinem 100. Geburtstag am 29. Dezember in seinem Haus in Plains im Kreise seiner Familie gestorben. Der Demokrat war von 1977 bis 1981 US-Präsident. 2002 wurde er für sein humanitäres Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Ch.P.Lewis--AT