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Südkorea: Hunderte Anhänger demonstrieren nach Haftbefehl für entmachteten Präsidenten
In Südkorea haben nach dem Erlass eines erneuten Haftbefehls gegen den vom Parlament entmachteten südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol hunderte Menschen für Yoon demonstriert. Die Protestierenden versammelten sich am Mittwoch bei Minusgraden vor dem offiziellen Wohnsitz Yoons im Zentrum der Hauptstadt Seoul. Manche von ihnen trugen Bänder mit dem an den gewählten US-Präsidenten Donald Trump angelehnten Slogan "Make Korea Great Again" ("Macht Korea wieder großartig"), mehrere schwenkten US-Flaggen.
Die Anwälte Yoons erklärten unterdessen, der entmachtete Staatschef bleibe in seinem Anweisen. Zuvor hatten Ermittler Zweifel an seinem Verbleib geäußert.
Yoon hatte Südkorea mit der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts am 3. Dezember in eine politische Krise gestürzt. Er hatte in einem Haushaltsstreit von der Maßnahme Gebrauch gemacht und damit das In- und Ausland aufgeschreckt. Das Parlament sprach sich in der Folge für eine Absetzung des Präsidenten aus, über die das Verfassungsgericht noch abschließend entscheiden muss.
Am Dienstag hatte ein Gericht einen zweiten Haftbefehl gegen Yoon ausgestellt. Dieser steht in Zusammenhang mit Ermittlungen der Justiz gegen ihn wegen der Ausrufung des Kriegsrechts. Yoon hat bislang wiederholt eine Befragung durch die Ermittler verweigert, daher wurde gegen ihn zunächst ein erster Haftbefehl erlassen, nach dessen Auslaufen ein zweiter am Dienstag.
Der Leiter des Büros für Korruptionsermittlungen (CIO) versicherte, seine Behörde werde sich "gründlich vorbereiten", damit die Vollstreckung des Haftbefehls diesmal glücke.
O.Gutierrez--AT