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Venezolanische Oppositionspolitikerin Machado nach Festnahme freigelassen
Venezuelas Oppositionschefin María Corina Machado ist nach Angaben ihrer Mitarbeiter erst festgenommen - und dann wieder freigelassen worden. Machado sei zunächst beim Verlassen einer Demonstration in Caracas abgefangen, dann später aber freigelassen worden, erklärte ihr Team am Donnerstag im Onlinedienst X. Die venezolanische Regierung bestritt indes die Festnahme der Politikerin. Der designierte US-Präsident Donald Trump warnte derweil davor, Machado und dem "gewählten Präsidenten" Edmundo González Urrutia "Schaden" zuzufügen.
Machado sei zunächst abgepasst und vom Motorrad gestoßen worden, auf dem sie gerade eine Demonstration gegen Präsident Nicolás Maduro in der Hauptstadt verlassen habe, erklärte ihr Team am Donnerstag im Onlinedienst X. Machado sei dann "gewaltsam festgehalten" worden, habe "während ihrer Entführung mehrere Videos aufnehmen müssen" und sei später freigelassen worden, hieß es weiter. Sie werde sich "in den nächsten Stunden an das Land wenden, um die Fakten zu erklären".
Die Regierung wies diese Version umgehend zurück. Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello sprach von einer "Erfindung" und einer "Lüge". Die Opposition wolle "ganz Venezuela in Angst versetzen" und habe mit den Aussagen über die Festnahme Machados "das Allerlächerlichste" getan.
Der künftige US-Präsident Trump sprach sich nach Bekanntwerden des Vorfalls dafür aus, dass Machado und Gonzáles Urrutia beschützt werden müssten. "Die venezolanische Demokratieaktivistin María Corina Machado und der gewählte Präsident González drücken friedlich die Stimme und den Willen des venezolanischen Volkes aus", erklärte Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. "Diesen Freiheitskämpfern darf kein Schaden zugefügt werden", fügte er hinzu. Die beiden müssten "unversehrt und am Leben bleiben".
Der mit Machado verbündete Edmundo González Urrutia, der bei der Präsidentschaftswahl im Juli gegen Maduro angetreten war, bedankte sich kurz darauf bei Trump. "Danke, designierter Präsident Trump", schrieb González Urrutia im Onlinedienst X. "Die Venezolaner wissen, dass wir uns auf Ihre Entschlossenheit in Bezug auf die venezolanische Sache verlassen können", fügte er hinzu.
Die Demonstration in der venezolanischen Hauptstadt hatte sich gegen die für Freitag geplante Vereidigung des linksautoritären Staatschefs Nicolás Maduro für eine weitere Amtszeit gerichtet. Machado war seit August nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Ihre Teilnahme an der Demonstration am Donnerstag hatte sie aber vorab angekündigt. Von den Demonstranten wurde sie mit Beifall empfangen.
Um einer Festnahme während der Massenproteste gegen Maduro im August zu entgehen, tauchte die 57-jährige immer wieder überraschend auf, wandte sich von einem Podium aus an die Menschen und verschwand dann schnell wieder auf einem Motorrad zu verschwinden.
Am Donnerstag erschien sie in einem Lastwagen und schwenkte eine venezolanische Flagge. In einer kurzen Rede sagte sie: "Ganz Venezuela ist auf der Straße, wir haben keine Angst! Von heute an treten wir in eine neue Phase ein. Venezuela ist frei!" Anschließend verließ sie den Demonstrationsort auf einem Motorrad.
Später dankte sie den Protestteilnehmern im Onlinedienst X für ihren Mut, auf die Straße zu gehen. Sie versicherte ihren Anhängern, dass sie nun "an einem sicheren Ort und entschlossener denn je" sei, "bis zum Ende an Eurer Seite zu bleiben". Für Freitag kündigte sie zudem mehr Informationen darüber an, "was heute passiert ist und was noch kommen wird".
Die Behörden hatten am Tag vor Maduros Amtseinführung im ganzen Land ein massives Polizeiaufgebot aufgefahren, insbesondere in der Hauptstadt Caracas. González Urrutia hatte erwogen, am Freitag nach Caracas zu reisen, um anstelle Maduros den Amtseid abzulegen. Beobachter hielten diese Möglichkeit allerdings für unwahrscheinlich.
Derweil warnte González Urrutia die Sicherheitskräfte des Landes, "nicht mit dem Feuer zu spielen". Später betonte er, die Lage sei "sehr ernst". Die Tatsache, dass Machado wieder auf freiem Fuß sei, spiele nicht den Fakt herunter, dass sie "unter gewaltsamen Bedingungen entführt" worden sei. Laut der Nichtregierungsorganisation Foro Penal wurden bei Protesten im ganzen Land mindestens 18 Menschen festgenommen.
Die Präsidentschaftswahl Ende Juli hatte der seit 2013 amtierende Maduro laut dem offiziellen Ergebnis mit 52 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Opposition prangert jedoch massiven Wahlbetrug an. Ihr Kandidat Edmundo González Urrutia beansprucht das Präsidentenamt für sich. González Urrutia war angetreten, nachdem Machado von der Wahl ausgeschlossen worden war.
Nur wenige Staaten haben den Sieg Maduros anerkannt, darunter das mit Venezuela verbündete Russland. Maduro ignorierte die Wahlbetrugsvorwürfe und ließ in den vergangenen Monaten Proteste gegen seine erneute Amtszeit niederschlagen.
A.Moore--AT