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Drei Tote bei Angriff auf Kiew - Russland meldet Eroberung zweier Dörfer im Osten
Kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident am Montag hat Russland erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew angegriffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte am Samstag in Onlinenetzwerken mit, dabei seien mindestens drei Menschen getötet worden. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, bei dem Angriff sei ein Rüstungshersteller getroffen worden.
Selenskyj rief nach dem Luftangriff die Welt auf, ihren Druck auf den Kreml zu erhöhen, um den fast drei Jahre andauernden Krieg zu beenden. "Jeder, der dem russischen Staat in diesem Krieg hilft, muss so unter Druck gesetzt werden, dass er nicht weniger als diese Angriffe zu spüren bekommt. Wir können dies nur in Einheit mit der ganzen Welt tun", schrieb der Präsident.
Städtische Behörden teilten mit, bei den Getöteten handele es sich um zwei Männer im Alter von 43 und 25 Jahren sowie um eine 41-jährige Frau. Frühere Angaben der Militärverwaltung, es habe vier Tote gegeben, wurden herunterkorrigiert.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sahen ein mehrstöckiges Gebäude mit geborstenen Fenstern und Trümmerschutt auf der Straße, Überschwemmungen und die verkohlten Fassade einer McDonalds-Filiale. Über Nacht waren in der Stadt Luftalarm-Sirenen und die Geräusche der ukrainischen Luftabwehr zu hören gewesen.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiga sprach von einem "abscheulichen ballistischen Angriff" und forderte "maximalen wirtschaftlichen und militärischen Druck", um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem "gerechten Frieden" zu zwingen.
Die ukrainische Luftwaffe erklärte, sie habe zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander sowie 24 russische Angriffsdrohnen abgefangen. Die Raketentrümmer hätten den Bezirk Schewtschenkiwsky im Zentrum Kiews getroffen.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, seine Streitkräfte hätten mit "präzisionsgelenkten Waffen" Anlagen der ukrainischen Militärindustrie angegriffen, darunter das staatliche Rüstungsunternehmen "Konstruktionsbüro Luch, das Langstrecken-Lenkflugkörper entwickelt und herstellt". Bei dem Angriff habe es sich um "Vergeltung" für ukrainische Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen gehandelt.
Bereits während eines Besuchs des britischen Premierministers Keir Starmer in Kiew am Donnerstag war in Kiew Luftalarm ausgelöst worden. Stunden nach Starmers Ankunft in Kiew waren Explosionen und Sirenen zu hören.
In der südukrainischen Region Saporischschja wurden Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff auf das Zentrum der gleichnamigen Stadt am Samstag zehn Menschen verletzt.
Sowohl Russland als auch die Ukraine versuchen vor Trumps Amtsantritt, ihre Lage in dem Konflikt zu verbessern. Trump will den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden.
Kiew und seine europäischen Verbündeten befürchten, dass der neue Präsident die massiven US-Hilfen seines Landes für die Ukraine zusammenstreichen und das Land zu weitreichenden territorialen Zugeständnissen zwingen könnte, die Kreml-Chef Wladimir Putin einen geopolitischen und militärischen Sieg verschaffen würden.
In den vergangenen Tagen hatte das russische Militär mit Marschflugkörpern und Drohnen Energieeinrichtungen insbesondere im Westen der Ukraine nahe der polnischen Grenze attackiert. Die Ukraine verstärkte ihrerseits angesichts der russischen Angriffe auf ihre Energieinfrastruktur zuletzt den Beschuss von russischem Gebiet.
Der ukrainische Geheimdienst HRU teilte am Samstag mit, ukrainische Drohnen hätten ein Öllager in der russischen Region Tula getroffen. Russische Behörden berichteten zudem von einem Feuer in einer Industrieanlage in der benachbarten Region Kaluga.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Samstag zudem mit, die russischen Truppen hätten zwei weitere Dörfer in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen: Wremiwka und Petropawlika. Die russische Armee befindet sich seit Monaten in dieser Region auf dem Vormarsch.
O.Brown--AT