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Entmachteter Präsident Yoon erstmals in Südkorea vor Gericht erschienen
Der vom Parlament entmachtete südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeoul ist erstmals seit seiner Inhaftierung vor Gericht erschienen. Yoon habe "wahrheitsgetreu zu den Fakten, Beweisen und Rechtsfragen" Stellung bezogen, sagte sein Anwalt Yoon Kab-keun nach der Anhörung am Samstag. Bei dem Gerichtstermin ging es um einen Antrag der Ermittlungsbehörden, Yoons Inhaftierung im Zusammenhang mit der Untersuchung zur kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts zu verlängern.
Tausende Anhänger des entmachteten Präsidenten hatten sich außerhalb des Gerichtsgebäudes versammelt und wurden immer wieder von der Polizei zurückgedrängt. Die Polizei habe ihre Zahl auf 12.000 geschätzt, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Anwalt Yoon hatte vor der Anhörung erklärt, sein Klient hoffe vor den Richtern "seine Ehre wiederherzustellen".
Das Gericht muss entscheiden, ob es Yoon auf freien Fuß setzt oder seine Inhaftierung für weiter rund 20 Tage aufrechterhält. Eine Entscheidung wird für den späten Samstag oder frühen Sonntag (Ortszeit) erwartet.
Yoon war am Mittwochmorgen festgenommen worden, hat aber bisher jegliche Aussage verweigert. Der Haftbefehl lieft am Freitag aus, die Ermittler des Korruptionsermittlungsbüros CIO beantragten daraufhin eine Verlängerung um 20 Tage.
Der Präsident hatte Anfang Dezember in Südkorea kurzzeitig das Kriegsrecht ausgerufen und das Land damit in eine politische Krise gestürzt. In einem Haushaltsstreit hatte er von dieser Maßnahme gebraucht gemacht, die vom im In- und Ausland alarmiert aufgenommen wurde.
Das südkoreanische Parlament sprach sich für eine Absetzung Yoons aus, über die das Verfassungsgericht noch abschließend entscheiden muss.
Die Behörden ermitteln wegen Aufruhrs gegen Yoon. Er ist das erste amtierende Staatsoberhaupt Südkoreas, das in Haft genommen wurde.
M.Robinson--AT