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Selenskyj: "Kein Druck" in Telefonat mit Trump - Ukraine hat weitere F-16 erhalten
In seinem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach eigenen Worten nicht zu Zugeständnissen gegenüber Russland gedrängt worden. "Heute habe ich keinen Druck verspürt", sagte Selenskyj am Mittwoch in einer Online-Pressekonferenz.
Er habe mit Trump auch über den US-Vorschlag einer Übernahme des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja durch die USA gesprochen, sagte Selenskyj, der sich derzeit in Finnland aufhält. "Wir haben nur über ein Kraftwerk gesprochen, das unter russischer Besatzung steht", sagte er mit Verweis auf das Akw Saporischschja im Süden der Ukraine.
Selenskyj zufolge könnte es mehr als zwei Jahre dauern, bis das Kraftwerk wieder in Betrieb genommen werden kann. Der ukrainische Staatschef betonte, dass die Anlage sowohl von den Ukrainern als auch von Europa gebraucht werde. "Brauchen wir es? Für die Menschen, ja, und auch für Europa. Um an das europäische Stromnetz angeschlossen zu werden, auf jeden Fall. Wir können das alles schaffen", sagte er.
Selenskyj äußerte sich auch zu der ukrainischen Offensive in der westrussischen Grenzregion Kursk. Kreml-Chef Putin werde wohl kaum einer Waffenruhe zustimmen, solange die ukrainischen Truppen noch um die Kontrolle über das Gebiet kämpften. "Er will keine Waffenruhe, solange sich unsere Truppen auf dem Gebiet der Region Kursk befinden", sagte der ukrainische Präsident.
Bei dem Telefonat zwischen Selenskyj und Trump handelte sich um das erste Gespräch zwischen beiden Staatschefs seit ihrem Eklat im Weißen Haus vor gut zwei Wochen. Trump hatte zuvor erklärt, das Telefongespräch mit Selenskyj sei "sehr gut" verlaufen. Ausgehend von seinem Telefonat mit Putin am Dienstag habe er mit dem ukrainischen Präsidenten darüber gesprochen, wie die "Forderungen und Bedürfnisse" der Ukraine und Russlands "aufeinander abgestimmt" werden könnten.
Trump und Putin hatten am Dienstag anderthalb Stunden miteinander telefoniert und über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Putin sagte dabei laut Kreml eine 30-tägige Aussetzung der Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur zu. Einer von den USA und der Ukraine vorgeschlagenen umfassenden Waffenruhe stimmte der russische Präsident dagegen nicht zu.
Putin macht eine Waffenruhe von der Situation in Kursk abhängig, welche die Ukraine seit einer Offensive im vergangenen Sommer in Teilen besetzt hält. Mittlerweile haben die russischen Soldaten dort jedoch große Gebiete zurückerobert.
Bei der Video-Pressekonferenz sagte Selenskyj zudem, sein Land habe "mehrere" weitere F-16-Kampfflugzeuge erhalten. "Mehrere F-16 sind in die Ukraine geflogen. Ich sage Ihnen nicht wie viele", fügte er hinzu. Selenskyj machte auch keine Angaben dazu, von welchem Land die Kampfflugzeuge geliefert wurden. Die Ukraine hatte 2024 die ersten F-16 erhalten.
K.Hill--AT