Arizona Tribune - Umwelthilfe: Großteil der Politiker-Dienstwagen stößt zu viel CO2 aus

Börse
MDAX -0.24% 26411.07
Goldpreis -0.21% 2567.4 $
EUR/USD 0.24% 1.0559 $
SDAX 0.22% 13405.8
DAX -0.28% 19210.81
Euro STOXX 50 -0.81% 4794.85
TecDAX -1% 3352.33
Umwelthilfe: Großteil der Politiker-Dienstwagen stößt zu viel CO2 aus
Umwelthilfe: Großteil der Politiker-Dienstwagen stößt zu viel CO2 aus / Foto: Karl-Josef Hildenbrand - dpa/AFP/Archiv

Umwelthilfe: Großteil der Politiker-Dienstwagen stößt zu viel CO2 aus

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat der Bundesregierung mit Blick auf die Nutzung von Dienstwagen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. "Die selbsternannte 'Klimaregierung' ist weit davon entfernt, selbst klimafreundlich unterwegs zu sein", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am Montag. "Zu viele der Regierungsmitglieder, einschließlich der Staatssekretärinnen und -sekretäre, setzen nach wie vor auf Plug-in-Hybride. Diese sehen auf dem Papier gut aus, sind tatsächlich aber wahre Klimakiller."

Textgröße:

Die DUH hatte die Wagen von neun Ministern und Ministerinnen im Bundeskabinett unter die Lupe genommen. Sechs von ihnen überschreiten demnach den EU-Flottengrenzwert von 95 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer deutlich. Schlusslicht ist den Angaben zufolge Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), dessen Dienstwagen den Grenzwert um das 2,5-fache verfehlt habe.

Familienministerin Lisa Paus, Umweltministerin Steffi Lemke (beide Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) erhielten für die Nutzung von reinen Elektroautos hingegen eine "grüne Karte" von der DUH.

Insgesamt befragte die DUH für ihren jährlichen Dienstwagen-Check 257 Politikerinnen und Politiker auf Bundes- und Landesebene. Bei 214 Wagen lag der CO2-Ausstoß demnach mindestens 20 Prozent über den EU-Vorgaben.

Insgesamt reduzierte sich der durchschnittliche reale CO2-Ausstoß der abgefragten Dienstwagen nach Angaben der Umwelthilfe im Vergleich zum Vorjahr von 219 auf 165 Gramm pro Kilometer. Dies liege an einem gesteigerten Anteil reiner E-Dienstfahrzeuge auf 23 Prozent. Die DUH sieht jedoch weiter dringenden Handlungsbedarf. "Die wenigen Lichtblicke in unserem Dienstwagen-Check reichen noch lange nicht aus für eine Kehrtwende in Richtung Klimaschutz", erklärte die Leiterin des Bereichs Verkehr und Luftreinhaltung bei der DUH, Dorothee Saar.

Neben der Wahl des Antriebs gehe es auch um die Dimensionierung des Fahrzeugs. "Deswegen fallen hochgerüstete batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge in der Bewertung ebenfalls durch", erklärte Saar.

In der Gesamtauswertung stufte die DUH Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst, den nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul, den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (alle CDU), sowie die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) als schlimmste Umweltsünder ein. Die beste Bewertung bekam die sächsische Justizministerin Katja Meier (Grüne), die ein Mittelklasse-E-Auto fährt.

R.Garcia--AT