Arizona Tribune - Klimaexperten: Schwelle von 1,5 Grad bei Erderwärmung 2024 überschritten

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Klimaexperten: Schwelle von 1,5 Grad bei Erderwärmung 2024 überschritten
Klimaexperten: Schwelle von 1,5 Grad bei Erderwärmung 2024 überschritten / Foto: Alex ARZAGA - AFP/Archiv

Klimaexperten: Schwelle von 1,5 Grad bei Erderwärmung 2024 überschritten

Die Erderwärmung ist in den beiden zurückliegenden Jahren zusammen im Schnitt um mehr als 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit gestiegen. 2024 sei das erste Kalenderjahr, in dem die Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad höher war als im Vergleichszeitraum, teilte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Freitag mit. Der Weltmeteorologieorganisation (WMO) zufolge lag 2024 die durchschnittliche Temperatur an der Erdoberfläche um 1,55 Grad höher als in vorindustrieller Zeit. UN-Generalsekretär António Guterres forderte angesichts der Daten "bahnbrechende Klimaschutzmaßnahmen".

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Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus erklärte, das nun festgestellte Überschreiten der 1,5-Grad-Marke bedeute noch nicht, dass das Ziel des Pariser Klimaabkommen verfehlt sei. Diese 2015 von der internationalen Gemeinschaft vereinbarte Marke beziehe sich auf eine Überschreitung des Schwellenwerts über mindestens 20 Jahre.

Die für 2024 festgestellten Werte machten jedoch "deutlich, dass die globalen Temperaturen höher steigen als die moderne Menschheit es je erlebt hat", erklärte Copernicus weiter. "Die Zukunft liegt in unserer Hand: Schnelles und entschlossenes Handeln kann die Entwicklung des Klimas noch beeinflussen", fügte Copernicus-Chef Carlo Buontempo an.

Die Weltmeteorologieorganisation WMO erklärte am Freitag, die 2024 festgestellten Werte seien der Gipfel eines "außergewöhnlichen" Jahrzehnts mit "Rekordtemperaturen". Sechs internationale Datensätze bestätigten allesamt, dass 2024 das heißeste je gemessene Jahr gewesen sei. Es sei "wahrscheinlich" erst das erste Jahr, in dem die globalen Durchschnittstemperaturen um mehr als 1,5 Grad über den Schnitt der Jahre zwischen 1850 und 1900 liegen.

UN-Generalsekretär Guterres erklärte, die von der WMO veröffentlichten Zahlen seien "eindeutig", und fügte hinzu: "Die Erderhitzung ist eine klare, harte Tatsache". Die "glühende Hitze im Jahr 2024" mache "bahnbrechende Klimaschutzmaßnahmen im Jahr 2025" erforderlich.

Die britische Wetterbehörde erklärte mit Blick auf das gerade begonnene Jahr 2025, dieses dürfte zwar kein weiteres Rekordjahr werden, jedoch zu den drei Jahren mit den höchsten je gemessenen Durchschnittstemperaturen auf der Erde zählen.

Für das US-Kernland - also das US-Staatsgebiet mit Ausnahme von Alaska und Hawaii - gab die US-Klimabehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) mit einer Durchschnittstemperatur von 13,1 Grad den höchsten in 130 Jahren festgestellten Wert bekannt.

Auch bei der Erwärmung der Meeresoberfläche wurde Copernicus zufolge ein neuer Höchstwert erreicht: Im vergangenen Jahr habe die Durchschnittstemperatur bei 20,9 Grad gelegen, etwa ein halbes Grad höher als in den Jahren zwischen 1990 und 2020.

Die Aufzeichnungen, auf die Copernicus seine Einschätzungen stützt, reichen bis in die 1940er Jahre zurück. Auf Grundlage weiterer Klimadaten, unter anderem aus Eisbohrkernen und Baumringen, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auf der Erde derzeit die höchsten Temperaturen seit zehntausenden Jahren herrschen.

Die internationale Gemeinschaft hatte sich 2015 bei der Weltklimakonferenz in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die UN-Klimakonferenz in Baku COP29 endete im vergangenen Jahr mit einem vielkritisierten Minimalkompromiss zur Klimafinanzierung. Neue Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Energieträgern blieben aus.

2024 war geprägt von Extremwetterereignissen in mehreren Weltregionen: Katastrophale Überschwemmungen in Kenia, Spanien und Nepal, eine Rekordanzahl an Hurrikans in den USA. In Saudi-Arabien starben im Juni während des Hadsch in Mekka bei teils über 51 Grad Hitze rund 1300 Pilger.

Zu Beginn des neuen Jahres haben verheerende Wald- und Buschbrände die zweitgrößte US-Metropole Los Angeles getroffen und dort tausende Gebäude verwüstet, der scheidende US-Präsident Joe Biden bezeichnete diese als "Beleg dafür, dass der Klimawandel tatsächlich stattfindet".

T.Perez--AT