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Institut rechnet im schlimmsten Fall mit Rezession 2022 wegen Ukraine-Kriegs
Der deutschen Wirtschaft droht nach Einschätzung von Experten wegen des Ukraine-Kriegs im schlimmsten Fall in diesem Jahr eine Rezession. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung berechnete das voraussichtliche Wachstum auf der Basis von zwei Szenarien und stellte seine Schätzungen am Dienstag vor. Ein Szenario geht von der Beruhigung beim Anstieg der Energiepreise aus, das Risikoszenario von deutlich höheren Energiepreisen.
Im günstigeren Szenario rechnet das IMK mit einem Wachstum von 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für 2022 - zuvor war es allerdings noch von 4,5 Prozent ausgegangen. Im schlimmsten Fall allerdings könnte die deutsche Wirtschaft um 0,3 Prozent schrumpfen. Eine "tiefe Rezession" drohe außerdem dann, wenn ein Energieembargo verhängt werde und keine Lieferungen aus Russland mehr kämen, warnte das Institut. Es wollte sich auf genaue Zahlen aber zunächst nicht festlegen.
Hintergrund der Entwicklung ist die stark steigende Inflation, angetrieben von den Energiepreisen und weiteren Lieferengpässen. Das IMK geht von Raten von bis zu 8,2 Prozent in diesem Jahr aus. Im kommenden Jahr könnte die Teuerung dann "spürbar" zurückgehen, jedoch im Jahresmittel noch immer über dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent liegen.
Der russische Krieg gegen die Ukraine habe "den wirtschaftlichen Erholungspfad, der noch vor kurzem absehbar war, jäh blockiert", erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. "Das betrifft viele Länder, aber Deutschland ganz besonders." Die aktuelle Lage "bremst den privaten Konsum, den Außenhandel und die Bereitschaft von Unternehmen, zu investieren".
Indes geben die Experten eine relativ optimistische Prognose für den Arbeitsmarkt ab. Der Trend bei der Arbeitsmarktentwicklung bleibe verglichen mit 2021 positiv, sowohl im optimistischeren als auch im pessimistischeren Szenario seien Zuwächse bei der Zahl der Erwerbstätigen zu erwarten von jeweils 1,1 beziehungsweise 0,4 Prozent. Auch die Arbeitslosenzahl dürfte in beiden Szenarien sinken.
T.Perez--AT