Arizona Tribune - Landkreistag sieht wenig Vorteile von Neun-Euro-Ticket für ländlichen Raum

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Landkreistag sieht wenig Vorteile von Neun-Euro-Ticket für ländlichen Raum
Landkreistag sieht wenig Vorteile von Neun-Euro-Ticket für ländlichen Raum / Foto: Christof STACHE - AFP/Archiv

Landkreistag sieht wenig Vorteile von Neun-Euro-Ticket für ländlichen Raum

Die Einführung des sogenannten Neun-Euro-Tickets im öffentlichen Nahverkehr wird laut dem Deutschen Landkreistag kaum Vorteile für Menschen in ländlichen Regionen haben. Es handele sich "um eine nur mit viel Aufwand umzusetzende politische Entscheidung, die kaum einen nachhaltigen Effekt haben wird", kritisierte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, am Dienstag. Die eingeplanten 2,5 Milliarden Euro hätten demnach besser investiert werden können.

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Das Ticket soll für neun Euro pro Monat im gesamten öffentlichen Nahverkehr gelten. Erhältlich sein wird das geplante Angebot in den Monaten Juni, Juli und August. Der Bund will die prognostizierten Ticket-Mindereinnahmen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro den Ländern vollständig erstatten.

"Besser wäre es gewesen, die dafür auszugebenden Milliarden in die Ertüchtigung des Streckennetzes und eine engere Taktung zu investieren", erklärte Sager weiter. Es seien insbesondere die städtischen Ballungsräume, die von der Maßnahme profitierten. Dass mit dem Angebot neue Kunden im ländlichen Raum gewonnen werden könnten, bezweifelte Sager. Die Maßnahme sei befristet und führe nicht zu einer Angebotsausweitung.

Insgesamt verfestige sich der Eindruck eines "Schnellschusses", nötig seien aber langfristige Investitionen und nachhaltige Strukturen zur Gestaltung der Mobilitätswende. So sei zwar positiv zu bewerten, dass der Bund sich nach den Folgen der Corona-Pandemie zur Hälfte an einem Rettungsschirm für den öffentlichen Nahverkehr beteiligen wolle. Nötig sei angesichts der aktuell hohen Energiepreise jedoch weitere finanzielle Unterstützung.

"Wir unterstützen daher die Forderung der Verkehrsministerkonferenz für eine weitere Erhöhung der Regionalisierungsmittel um 1,5 Milliarden Euro", erklärte Sager. Nur so könnten die Preissteigerungen in Folge des Ukraine-Kriegs abgefedert werden. "Das ist eine richtige und notwendige Maßnahme", betonte Sager.

K.Hill--AT