Arizona Tribune - Zahl der Firmenpleiten im Oktober steigt auf höchsten Wert seit 20 Jahren

Börse
Euro STOXX 50 -0.26% 4820.96
SDAX 0.46% 13438.83
TecDAX -0.5% 3368.97
Goldpreis -0.09% 2570.6 $
DAX -0.1% 19243.85
MDAX 0.2% 26527.65
EUR/USD 0.31% 1.0567 $
Zahl der Firmenpleiten im Oktober steigt auf höchsten Wert seit 20 Jahren
Zahl der Firmenpleiten im Oktober steigt auf höchsten Wert seit 20 Jahren / Foto: jody amiet - AFP/Archiv

Zahl der Firmenpleiten im Oktober steigt auf höchsten Wert seit 20 Jahren

Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist im Oktober erneut auf ein Rekordniveau gestiegen. Wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag mitteilte, reichten 1530 Unternehmen im vergangenen Monat Insolvenz ein. Das waren so viele wie seit 2004 nicht mehr in einem Oktober-Monat. Für November und Dezember seien leicht sinkende Werte "möglich".

Textgröße:

"Die derzeitige Insolvenzwelle ist das Ergebnis eines perfekten Sturms aus langanhaltender konjunktureller Schwäche und drastisch gestiegenen Kosten", erklärte Steffen Müller vom IWH. Hinzu kämen Nachholeffekte aus der Pandemie. Während der Corona-Krise erhielten viele Firmen staatliche Unterstützungen, weshalb die Pleiten "hinausgezögert" wurden. Mittlerweile stünden diese Unternehmen durch die gestiegenen Kosten jedoch unter "massivem Druck".

Die Oktober-Zahlen lagen den Angaben zufolge 17 Prozent über denen des Vormonats und 48 Prozent über dem Vorjahreswert. Gegenüber einem durchschnittlichen Oktober der Jahre 2016 bis 2019 ist der Anstieg mit 66 Prozent noch deutlicher.

Besonders von Insolvenzen betroffen sind den Angaben des IWH zufolge Unternehmen aus dem Baugewerbe, dem Handel und den unternehmensnahen Dienstleistungen. Weil Pleiten großer Unternehmen im Oktober jedoch ausblieben, war der Einfluss auf den Arbeitsmarkt in dem Monat den Forschenden zufolge "überschaubar".

Die Frühindikatoren des IWH weisen auf einen leichten Rückgang der Insolvenzzahlen im November und Dezember hin. Sie dürften aber weiterhin "deutlich über dem Niveau von vor der Doppelkrise aus Pandemie und Kostenschocks liegen", erklärte das Institut.

P.Smith--AT