Arizona Tribune - Konsumstimmung in Deutschland bleibt "an einem absoluten Tiefpunkt"

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Konsumstimmung in Deutschland bleibt "an einem absoluten Tiefpunkt"
Konsumstimmung in Deutschland bleibt "an einem absoluten Tiefpunkt" / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Konsumstimmung in Deutschland bleibt "an einem absoluten Tiefpunkt"

Die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland bleibt angesichts der hohen Inflation sehr schlecht. Das vom Marktforschungsunternehmen GfK ermittelte Konsumklima verbesserte sich im Mai zwar geringfügig, "ist aber nach wie vor an einem absoluten Tiefpunkt", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl am Mittwoch. Der GfK-Index war im April auf einen noch niedrigeren Wert als im ersten Corona-Lockdown gefallen.

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Im Mai brach die Verbraucherstimmung nun wenigstens nicht weiter ein, wie Bürkl sagte. Der GfK-Index erreichte minus 26,6 Punkte. Für Juni erwarten die Marktforscher minus 26 Punkte.

"Eine nachhaltige Trendwende bei der Konsumstimmung hängt weiterhin von zwei wesentlichen Faktoren ab: Zum einen muss der Konflikt in der Ukraine durch erfolgreiche Friedensverhandlungen beendet werden und zum anderen muss die Inflation spürbar zurückgeführt werden", erklärte Bürkl. Bei letzterem werde es in erster Linie von der Europäischen Zentralbank abhängen, dies durch eine angemessene Geldpolitik zu begleiten.

Die Verbraucher fürchten laut GfK-Umfrage immer noch eine Rezession. Lieferkettenprobleme und fehlende Halbleiter verhinderten derzeit eine nachhaltige Erholung weiter Teile der deutschen Wirtschaft. Damit könnten auch die Lockerungen coronabedingter Beschränkungen ihre erhoffte positive Wirkung auf die Konjunktur vorerst nicht entfalten.

Die Einkommenserwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher verbesserten sich zwar etwas - das Niveau bleibe aber "weiterhin enorm niedrig", wie Bürkl sagte. Grund sei neben der Verunsicherung durch den Ukraine-Krieg vor allem die hohe Inflation: "Explosionsartig gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise knabbern an der Kaufkraft der Haushalte und verhindern derzeit eine bessere Entwicklung des Einkommensindikators", erläuterte Bürkl.

Die Neigung zu größeren Anschaffungen bleibe entsprechend gedämpft. "Hohe Preise für Energie und Lebensmittel sorgen dafür, dass entsprechend weniger Geld für andere Anschaffungen zur Verfügung steht."

Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich Interviews mit Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 5. bis 16. Mai rund 2000 Menschen befragt. Der Konsum gilt als eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.

A.Clark--AT