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Putin: Getreideexporte aus Ukraine sind kein Problem
Der Export von Getreide aus der Ukraine ist laut den Beteuerungen von Russlands Präsident Wladimir Putin problemlos zu bewerkstelligen. Nach einem Treffen mit Vertretern der Afrikanischen Union (AU) am Freitag legte Putin verschiedene Möglichkeit für die Ausfuhr dar. AU-Präsident Macky Sall zeigte sich nach dem Gespräch zuversichtlich und auch der UN-Koordinator für die Ukraine, Amin Awad, äußerte sich nach Verhandlungen mit russischen Vertretern "optimistisch".
Putin sagte, der Export von ukrainischem Getreide könne sowohl über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen unter russischer Kontrolle - Mariupol und Berdjansk - als auch über Odessa passieren. Dafür müsste Kiew dort allerdings die Minen um den Hafen räumen. Russland würde den Transportschiffen dann sicheres Geleit geben.
Über die Donau könne auch über Rumänien, Ungarn oder Polen verschifft werden. "Aber am einfachsten, am leichtesten, am billigsten wäre der Export über Belarus, von dort aus kann man zu den baltischen Häfen fahren, dann zur Ostsee und von dort aus in die ganze Welt", sagte Putin. Allerdings müssten dafür die westlichen Sanktionen gegen Belarus aufgehoben werden.
Vor den Gesprächen mit Sall und dem Vorsitzenden der AU-Kommission, dem Tschader Moussa Faki Mahamat, hatte Putin vor Journalisten gesagt, Russland sei "immer an der Seite Afrikas". Moskau messe den Beziehungen mit afrikanischen Ländern große Bedeutung bei und dies habe schon "ein gewisses positives Ergebnis" gehabt.
"Wir reisen von hier sehr beruhigt und glücklich über unseren Austausch ab", sagte AU-Präsident Sall nach dem Treffen in Sotschi. Er habe den Eindruck, dass Putin "engagiert" und "im Klaren darüber" sei, dass "die Krise und die Sanktionen wirtschaftlich schwachen Ländern wie denen in Afrika ernsthafte Probleme bereiten".
Er habe sich gemeinsam mit dem AU-Kommissionschef Mahamat "umfassend" mit Putin über die Lage ausgetauscht, sagte Sall weiter. Dem russischen Staatschef habe er auch gesagt, dass "wir in erster Linie gekommen sind, um ihn um eine Deeskalation und um Bemühungen für den Frieden zu bitten".
Afrikanische Staaten beziehen mehr als die Hälfte ihrer Getreideeinfuhren aus der Ukraine und Russland. In ukrainischen Häfen lagern derzeit dutzende Millionen Tonnen Getreide, die wegen des Konflikts mit Russland nicht ausgeführt werden können. Beide Länder sind führende Anbauländer. Wegen der ausbleibenden Exporte auch aus Russland wegen westlicher Sanktionen sind die Weltmarktpreise für Getreide bereits drastisch gestiegen. Experten fürchten Hungersnöte in ärmeren Ländern.
In Genf sagte UN-Koordinator Awad zu den Verhandlungen mit Russland über Getreide-Ausfuhren aus ukrainischen Häfen, die Gespräche seien "sehr, sehr komplex". Mit Blick auf Verbündete Russlands in südlichen Ländern zeigte er sich aber "optimistisch", dass "etwas getan werden kann", um einen "Durchbruch" zu erzielen.
W.Nelson--AT