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EU und Arabische Emirate werden Verhandlungen über Freihandelsabkommen starten
Die Europäische Union und die Vereinigten Arabischen Emirate werden nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen beginnen. Wie die Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte, sollen sich die Gespräche mit Abu Dhabi "auf die Liberalisierung des Handels mit Waren, Dienstleistungen und Investitionen konzentrieren". Angesichts der derzeit unberechenbaren US-Handelspolitik sucht die EU weltweit nach neuen verlässlichen Handelspartnern.
"Wir haben beschlossen, Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zu beginnen", erklärte von der Leyen nach einem Telefonat mit dem Staatschef der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Sajed. Die Vereinbarung werde die bilateralen Beziehungen stärken und zum Wohlstand der Region beitragen, erklärte sie weiter.
Bei den Verhandlungen soll es laut EU-Kommission auch um eine Intensivierung der Zusammenarbeit in strategischen Sektoren wie erneuerbare Energien, grüner Wasserstoff und kritische Rohstoffe gehen.
Von der Leyen zeigte sich in der Erklärung zuversichtlich, "dass beide Seiten zügig und ehrgeizig vorankommen können". EU-Handelskommissar Maros Sefcovic werde bald wieder in die Emirate reisen, um die Gespräche voranzutreiben.
Die EU-Kommissionspräsidentin telefonierte am Donnerstag nach eigenen Angaben auch mit den Regierungschefs von Kanada und Neuseeland, mit denen die EU bereits Handelsabkommen abgeschlossen hat.
Angesichts der Vertrauenskrise im Verhältnis zu Washington haben von der Leyen und weitere EU-Kommissare ihre Gespräche und Reiseaktivitäten intensiviert, um ihre Handels- und diplomatischen Beziehungen um neue Partner zu erweitern. In den vergangenen Monaten kündigte die EU eine Vereinbarung mit Mexiko zur Stärkung der wechselseitigen Handelsbeziehungen sowie die Wiederaufnahme von Verhandlungen mit Malaysia über ein Freihandelsabkommen an. Im Dezember hatte von der Leyen zudem das umstrittene Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten vorläufig unterzeichnet.
Vergangene Woche fand außerdem ein Gipfel der EU mit fünf zentralasiatischen Staaten im usbekischen Samarkand statt. Bei dem Treffen von EU-Ratspräsident António Costa und von der Leyen mit den Staatsoberhäuptern Usbekistans, Kasachstans, Kirgistans, Tadschikistans und Turkmeniens wurde ein weiterer Ausbau der Handelsbeziehungen angekündigt. Die EU will sich den fünf ehemaligen Sowjetrepubliken als Alternative zu China und Russland anbieten.
Nach drei Salven von US-Zöllen in den vergangenen Monaten hatte Brüssel am Donnerstag bereits beschlossene Gegenzölle für 90 Tage ausgesetzt, um den Verhandlungen mit Washington "eine Chance" zu geben. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine 90-tägige "Pause" im von ihm selbst angezettelten weltweiten Handelsstreit angekündigt.
E.Rodriguez--AT