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Krankenhäuser und Industrie klagen über Belastung durch Corona-Krankenstand
Krankenhäuser und Industrie klagen über Belastung durch Corona-Krankenstand / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Krankenhäuser und Industrie klagen über Belastung durch Corona-Krankenstand

Die hohen Corona-Krankenstände bereiten dem Gesundheitssektor und der Industrie große Sorgen. Aktuell arbeiteten 55 Prozent der Intensivstationen in Deutschland nur im eingeschränkten Betrieb, weil viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter krank sind, wie der Präsident des Intensivmediziner-Verbands DIVI, Gernot Marx, den Funke-Zeitungen vom Samstag sagte. Wirtschaftsunternehmen beklagten, dass sie wegen der hohen Krankenstände Aufträge nicht annehmen und ausführen können.

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"Vor allem die hohe Zahl erkrankter Mitarbeiter macht uns deshalb gerade im Gesundheitssystem zu schaffen - zudem einige auch endlich noch ihren verdienten Urlaub antreten, um mit neuer Kraft in die Wintermonate zu starten", sagte Marx. Insgesamt 736 Intensivstationen arbeiteten derzeit im eingeschränkten Betrieb. "Das ist leider schon eine sehr hohe Zahl, die wir sonst nur in den kälteren Jahreszeiten und einer höheren Covid-Belastung gesehen haben."

Zwar sei die Versorgung der lebensbedrohlich erkrankten Patienten und Notfallpatienten überall gesichert, sagte Marx. "Aber in den Krankenhäusern werden schon wieder zahlreich Operationen verschoben und Personal muss umgesetzt werden."

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht die steigenden Corona-Zahlen als eine große Belastung für die Wirtschaft. "Corona-bedingte Personalengpässe sind für viele Unternehmen eine Herausforderung - erst recht bei ohnehin schon bestehendem Fachkräftemangel", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben). "Aufträge müssen abgelehnt werden oder ziehen sich in die Länge wie etwa beim Bau." Dienstleistungsangebote würden reduziert und Servicezeiten gekürzt.

Mit Blick auf den für Herbst erwarteten weiteren Anstieg der Infiziertenzahlen forderte Adrian, bei den dann nötigen Pandemiemaßnahmen die Interessen der Unternehmen nicht aus dem Blick zu verlieren.

"Bei Isolations- und Quarantäneregeln müssen auch die Folgen für den Ausfall von Beschäftigten und damit die Arbeitsfähigkeit in der Wirtschaft immer mitbedacht werden", sagte er. "Kritisch für das Funktionieren des Alltags in unserem Land ist nicht nur das Gesundheitswesen und die staatliche Infrastruktur, sondern weite Bereiche der Wirtschaft."

Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut am Freitag knapp 96.000 Neuinfektionen. Der Sieben-Tage-Mittelwert der neu gemeldeten Corona-Ansteckungen lag bei 89.948, die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 700,3.

R.Lee--AT