Arizona Tribune - Tag der Trauer und des Aufbruchs in Großbritannien

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Tag der Trauer und des Aufbruchs  in Großbritannien
Tag der Trauer und des Aufbruchs in Großbritannien / Foto: Paul ELLIS - AFP

Tag der Trauer und des Aufbruchs in Großbritannien

Nach dem Tod von Königin Elizabeth II. wartet Großbritannien gespannt auf die erste Ansprache des neuen Königs Charles III. In seiner Rolle als Monarch ist es an ihm, auf die großen Emotionen zu antworten, die der Tod der Queen im Vereinigten Königreich und weltweit ausgelöst hat. In Großbritannien begann eine Staatstrauer; am Freitag geplante kulturelle und Sportveranstaltungen wurden abgesagt, Kaufhäuser blieben geschlossen, selbst die Mitarbeiter von Bahn und Post sagten ihre Streiks ab.

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Nach einer Nacht auf Schloss Balmoral in Schottland, wo die Queen am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben war, wollten König Charles III. und die Königsgemahlin Camilla am Freitag nach London zurückkehren. Am Abend wird sich der König in einer aufgezeichneten Fernsehansprache an seine Untertanen wenden. Zuvor ist eine erste Audienz mit Premierministerin Liz Truss geplant.

Charles hatte angesichts des sich verschlechternden Gesundheitszustands seiner Mutter in den vergangenen Monaten bereits mehr und mehr ihrer Pflichten übernommen. Am Donnerstagabend hatte er die Queen in einer Erklärung als "geschätzte Herrscherin und vielgeliebte Mutter" gewürdigt. Er wisse, dass ihr Verlust Menschen im ganzen Land, dem Commonwealth und in der ganzen Welt schmerze.

Am Freitagmittag sollen in London und weiteren Orten des Königreiches 96 Salutschüsse zu Ehren der Queen abgefeuert werden, an der St. Paul's-Kathedrale, der Westminster Abbey und Schloss Windsor werden die Glocken läuten. Am Samstag wird Charles dann vom Thronrat formell zum König ausgerufen.

Wie der Buckingham-Palast mitteilte, gilt für den König und die königliche Familie eine ausgedehnte Trauerzeit, die erst eine Woche nach der Beisetzung der Queen endet. Das Datum für die Bestattung wurde zunächst noch nicht bekannt gegeben, Beobachter gehen jedoch davon aus, dass diese am 19. September stattfindet.

Zu der staatlichen Trauerfeier in der Westminster Abbey werden Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern aus der ganzen Welt erwartet. Anschließend wird die Queen in der King George VI.-Kapelle auf Schloss Windsor beigesetzt, wo bereits ihr im vergangenen Jahr verstorbener Mann Prinz Philip bestattet ist.

Am Donnerstag waren die engsten Angehörigen der Queen nach Schloss Balmoral in Schottland geeilt. Von dort sollen die sterblichen Überreste der Königin am Sonntag nach Schloss Holyroodhouse in Edinburgh gebracht werden.

Am Dienstag soll der Sarg dann per Flugzeug nach London übergeführt werden, wo er anschließend in Westminster Hall aufgebahrt wird. Die Behörden erwarten, dass in den darauf folgenden Tagen mehr als eine Million Menschen am Sarg der verstorbenen Monarchin vorbei defilieren werden.

Die britischen Tageszeitungen kannten am Freitag praktisch nur ein Thema, riesige Fotos der milde lächelnden Queen in verschiedenen Phasen ihres Lebens beherrschten die Titelseiten, die meisten Zeitungen widmeten der Verstorbenen mindestens 20 Seiten.

Der "Telegraph" titelte mit einem Zitat von Elizabeth II. zu den Anschlägen vom 11. September 2001: "Trauer ist der Preis, den wir für die Liebe zahlen". Der "Daily Express" trug die Überschrift "Unsere geliebte Queen ist tot", während der "Daily Mirror" einfach "Danke" schrieb. In einem Nachruf würdigte die "Times" die Queen als "die Frau, die die Monarchie gerettet hat".

Nachdem bereits kurz nach Bekanntwerden der Todesnachricht am Donnerstagabend Würdigungen und Beileidsbekundungen aus der ganzen Welt eingegangen waren, dauerten die Reaktionen am Freitag an. Der Bundestag gedachte der Queen mit einer Schweigeminute.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) betonte, Elizabeth II. habe sich immer für eine "vollständige Aussöhnung" von Deutschland und Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt. "Sie war eine Ausnahmepersönlichkeit und ein Vorbild - weit über die Grenzen des Vereinigten Königreichs hinaus."

J.Gomez--AT